Kirchenparlament soll digital zusammenkommen

Evangelische Kirche unterbricht überraschend Synode in Ulm

Stand
Autor/in
Nela Fichtner
Onlinefassung
Volker Wüst
Volker Wüst

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland in Ulm ist am Mittwoch vor Beginn des letzten Sitzungstages überraschend unterbrochen worden. Der Grund: Der Bahnstreik.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat ihre Synode in Ulm wegen des anstehenden Bahnstreiks unterbrochen. Es ist das erste Mal, dass ein evangelisches Kirchenparlament zunächst ohne Beschlussfassungen auseinandergeht.

EKD will Synode digital fortsetzen

Weil viele Synodale vorzeitig abgereist sind, befürchtete die Kirche, nicht mehr beschlussfähig zu sein. Eine Fortsetzung noch am Mittwochabend oder ein früherer Beginn am Donnerstag seien nicht rechtssicher möglich gewesen, weil die Teilnehmenden nicht mehr rechtzeitig hätten informiert werden können. Die Kirche will die Synode in wenigen Wochen auf einer digitalen Tagung fortsetzen.

Die Mitglieder der Synode berieten seit Sonntag in Ulm über politische und gesellschaftliche Fragen sowie Kirchengesetze. Am letzten Tag sollte es nach Angaben eines EKD-Sprechers unter anderem um ein Mitarbeitervertretungsgesetz und Anträge zu Themen wie Migration, Seenotrettung und Antisemitismus gehen. Außerdem sollte das Schwerpunktthema der Synode im kommenden Jahr beschlossen werden.

Ulm

EKD-Synode in Ulm Aktuelle Studie: Kirche und Religiosität verlieren an Bedeutung

Immer weniger Menschen hängen an der Kirche und die Religiosität nimmt ab. Das sind die zentralen Ergebnisse der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung. Es gibt nur wenige Lichtblicke für die Kirchen.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR BW

Vorwürfe gegen EKD-Ratsvorsitzende Kurschus

Ein inhaltliches Fazit wolle sie erst nach dem Abschluss der Synode ziehen, sagte Präses Anna-Nicole Heinrich. Mit Blick auf die zurückliegenden Synodentage hob Heinrich den am Dienstag vorgestellten Bericht des Beteiligungsforums sexualisierte Gewalt hervor, den sie als sprachgewaltig und ergebnisorientiert bezeichnete. Die Evangelische Kirche werde die Anerkennung des geschehenen Leides, die Aufarbeitung und Prävention von sexualisierter Gewalt weiter verbessern.

Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat ihre Synode in Ulm wegen des Bahnstreiks unterbrochen.
Die EKD-Ratsvorsitzende Kurschus soll von Fällen sexualisierter Gewalt gewusst haben, wies diese Vorwürfe aber entschieden zurück.

Überschattet wurde die Tagung von Vorwürfen gegenüber der EKD-Ratsvorsitzenden Annette Kurschus. Sie soll im Kirchenkreis Siegen, wo sie früher Pfarrerin und Superintendentin war, von Fällen sexualisierter Gewalt gewusst haben. Kurschus wies die Vorwürfe am Dienstag entschieden zurück. In einer Erklärung vor der Synode sprach sie von "Andeutungen" und "Spekulationen".

Die Synode ist das Kirchenparlament der EKD, die ihren Hauptsitz in Hannover hat. Sie besteht aus 128 Mitgliedern. Die EKD vertritt 19,2 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland.

Mehr zur EKD-Synode in Ulm

Ulm

EKD-Synode in Ulm Aktuelle Studie: Kirche und Religiosität verlieren an Bedeutung

Immer weniger Menschen hängen an der Kirche und die Religiosität nimmt ab. Das sind die zentralen Ergebnisse der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung. Es gibt nur wenige Lichtblicke für die Kirchen.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR BW

Ulm

Auftakt der EKD-Synode in Ulm Ratsvorsitzende Kurschus für mehr Menschlichkeit in Krisenzeiten

Die EKD-Ratsvorsitzende hat zu Beginn der Jahrestagung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland klare Positionen zu den Themen Judenhass und Migration eingenommen.

Baden-Württemberg

Zum Auftakt der Synode Evangelischer Kirchen Kretschmann fordert Kirchen zum Umdenken auf

Ministerpräsident Winfried Kretschmann fordert von der Evangelischen Kirche mehr Mut und Reformbereitschaft. Die zentrale Frage: Warum und wie soll ein Mensch heute noch an Gott glauben?

Stand
Autor/in
Nela Fichtner
Onlinefassung
Volker Wüst
Volker Wüst

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.