Die Partnerstadt von Aalen (Ostalbkreis) ist von einem heftigen Nachbeben erschüttert worden. Am Montagabend seien weitere 20 Menschen gestorben und viele Häuser eingestürzt, sagte Oberbürgermeister Frederick Brütting (SPD) dem SWR am Dienstag.
Zuvor habe er telefonischen Kontakt zur Ehefrau des Bürgermeisters gehabt, die vor Ort als Ärztin im Einsatz ist. Demnach seien auch Zelte unter Trümmern begraben worden, in denen die Menschen Zuflucht gesucht hätten. Die ganze Stadt sei "in Aufruhr und Panik" aus Angst vor einem neuen Nachbeben.
Aalener Hilfstransporte kurz vor Nachbeben angekommen
Kurz vor dem Beben am Montagabend seien drei Lastwagen mit Hilfsgütern, die von Aalen aus gestartet waren, im Krisengebiet angekommen. Die Waren konnten laut Brütting noch ausgeladen und verstaut werden. Die Fahrer seien unverletzt geblieben.
Neue Sachspenden würden derzeit nicht angenommen. Die restlichen sieben der insgesamt 14 Hilfstransporte sind aber noch unterwegs. Weitere zwei bis drei Lastwagen würden außerdem noch auf den Weg geschickt, sagte Brütting. Wann - das sei noch nicht klar. Man wolle keine Fahrer in Gefahr bringen.
Finanzielle Spenden dringend benötigt
Was jetzt dringend benötigt werde, sei finanzielle Unterstützung. Ein Spendenkonto wurde gemeinsam mit dem Roten Kreuz eingerichtet. Bislang ist eine halbe Million Euro eingegangen. Brütting: "Es gibt eine ganz große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Auch von vielen Unternehmen haben wir Geld bekommen. Und das werden wir jetzt vor Ort in Rücksprache mit der Stadtverwaltung einsetzen." Um die Partnerstadt wieder aufzubauen.
Der Bürgermeister von Antakya habe die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, die Stadt nicht zu verlassen, sondern beim Wiederaufbau zu helfen. 600.000 Menschen hätten die Region dennoch verlassen. Es sei ein großer Exodus. Brütting: "Und da ist dieses erneute Erdbeben natürlich wirklich Gift für die Situation."