Während es auf den Straßen der Region am Mittwochmorgen nur zu einigen Unfällen mit Blechschäden gekommen ist, sah die Lage für Fußgängerinnen und Fußgänger anders aus: Schnee und Eisregen auf dem gefrorenen Boden sorgten für zum Teil spiegelglatte Gehwege und Fußgängerzonen. Die knirschende Eisschicht wurde für viele zur Sturzfalle: So meldete die Feuerwehr in Ulm bereits am Morgen erste Stürze von Fußgängern.
Patienten mit Brüchen in den Notaufnahmen
In den Notaufnahmen der Krankenhäuser zwischen Ostalb und Oberschwaben stiegen die Patientenzahlen: Wenige Unterarmbrüche wurden laut einer Sprecherin in der Stiftungsklinik Weißenhorn behandelt. Auch im Alb-Donau-Klinikum Ehingen kamen Fußgänger mit Brüchen und Prellungen sowie Autofahrer mit Schleudertraumata in die Notaufnahme. Auch in der Zentralen Notaufnahme in Aalen kamen deutlich mehr Patienten mit Unterarm- und Oberarmbrüchen, vor allem Jüngere und Menschen mittleren Alters. Ältere seien nach den Warnungen wohl eher zu Hause geblieben, vermuten die Ärzte.
Winterdienst in der Fußgängerzone Ulm im Einsatz
In der Ulmer Innenstadt versuchten Passanten am Mittwochmorgen, Überdachungen zu nutzen und nah an den Geschäften entlang zu laufen, um das Glatteis zu meiden. Nur wenige Stände standen auf dem Wochenmarkt auf dem Ulmer Münsterplatz. Die Marktbeschicker hatten sich darauf eingestellt, dass sie wegen des Wetters heute weniger Kundschaft haben. "Wir selbst sind heute früh noch gut hergekommen, da lag nur Schnee, der Regen kam später", so eine Marktfrau.
Alessandro Calabrese von den Entsorgungs-Betrieben der Stadt Ulm (EBU) sagte dem SWR, sechs Mann des Winterdienstes seien zu Fuß unterwegs, um in der Fußgängerzone zu streuen. Das Problem dort: "Die Pflasersteine halten die Kälte sehr lange, daher kann es da auch länger glatt sein und ist auch gefährlicher." Der Winterdienst der Stadt Ulm war demnach seit 3 Uhr früh in der Fußgängerzone unterwegs, auch mit zwei Fahrzeugen. Dabei sei auch der Münsterplatz nachgestreut worden.
Winterdienst in Aalen auf Eisregen eingestellt
Aus Aalen meldete der Leiter der Winterdienste: "Wir haben die Lage im Griff." Der Deutsche Wetterdienst hatte eine Unwetterwarnung für Mittwoch herausgegeben. In Aalen war man bereits am Dienstagabend und seit 4 Uhr früh "vorbeugend" im Einsatz: "Wir wussten ja, dass gegen halb sieben Eisregen kommen würde", so Georg Fürst, Leiter der Winterdienste in Aalen. Insgesamt 70 Leute seien beim Streueinsatz im Stadtgebiet unterwegs, mit größeren und kleineren Streufahrzeugen, auch von Hand werde gestreut.
In der Fußgängerzone müsse man jedoch vorsichtig sein: "Wir können ja nicht flächendeckend streuen", dort gebe es ein Gemisch aus Matsch, freien und glatten Flächen. Der Spuk werde jedoch bald vorbei sein, schätzt Georg Fürst, "es wird ja schon wärmer."
Schwäbisch Gmünd: 90 Leute im Winterdienst-Einsatz
Auch in Schwäbisch Gmünd waren die Streudienste des Baubetriebsamtes seit dem frühen Mittwochmorgen im Einsatz: "90 Leute sind im Stadtgebiet unterwegs", erzählte Einsatzleiter Hermann Hägele, "mit zwölf größeren Fahrzeugen, acht kleineren und den Handstreukolonnen." Auf Nebenstraßen, in Wohngebieten, auf Gehwegen und in Fußgängerzonen sei es jedoch zum Teil rutschig, "da hieß es vorsichtig sein."