Am Jahnufer beim Edwin-Scharff-Haus gibt es schon Rasenstufen. Diese sollen neu modelliert und mit Betonsitzreihen mit Holz obendrauf aufgewertet. Das bisherige Uferprofil soll bestehen bleiben. Der Kies, den das Hochwasser angspült hat, muss für den Hochwasserschutz entfernt werden. In Ufernähe soll jedoch ein kleiner Kiesstrand entstehen.

Ab Montag wird gebaut

Neu-Ulm: Donauufer soll mit Kiesstrand noch schöner werden

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Maja Nötzel
SWR-Aktuell Redakteurin Maja Nötzel

Die Stadt Neu-Ulm will mit Kiesstrand und Sitzstufen die Donau näher an die Stadt holen. An drei Stellen soll das Donauufer ab Jahresende für mehr Erholung sorgen.

Kiesstrände und Sitzstufen an der Donau: An drei Stellen soll das Neu-Ulmer Donauufer für mehr Erholung sorgen, und zwar am Jahnufer beim Edwin-Scharff-Haus, außerdem auf der Donauinsel am Schwal und an einem weiteren Platz in Neu-Ulm. Partner des Projekts ist der Energieversorger LEW Wasserkraft GmbH. Wie bei einem Pressetermin am Mittwoch bekannt wurde, soll alles bis Ende November fertig sein.

Am Jahnufer beim Edwin Scharff Haus sollen sogenannte Wasserbausteine, die oben eben sind und als Sitzfläche genutzt werden können, eingebracht werden, ebenso Kies. So soll der Zugang zur Donau möglich werden. Zusätzlich sollen die Rasentreppen, die es schon gibt, teils feste Sitzen bekommen.

Außerdem sollen am Schwal, dem unteren Ende einer Donauinsel, auf etwa zehn Metern eine Treppe und Sitzstufen den Donauzugang erleichtern. Wenige Meter weiter flussabwärts sollen am Ufer ebenfalls Sitzstufen sowie ein kleiner Kiesstrand entstehen. Die Maßnahmen werden voraussichtlich rund 970.000 Euro kosten. Die Stadt Neu-Ulm beteiligt sich nach eigenen Angaben mit rund 400.000 Euro.

EU-Förderprogramm übernimmt Großteil der Kosten

Die Maßnahmen sind Teil des LEADER-Kooperationsprojekt "Flusslandschaften in Schwaben erleben 2.0". Ziel des Projekts ist es, die Erlebbarkeit der Flüsse durch geeignete Maßnahmen an den Ufern zu verbessern.

Das Geld für die Umgestaltung an der Donau bei Neu-Ulm stammt zu 60 Prozent aus dem Förderprogramm LEADER, einem Programm der Europäischen Union und des Freistaats Bayern zur Stärkung des ländlichen Raums. Zehn Prozent der Kosten übernehmen die Lechwerke (LEW).

Warum die Lechwerke die Flussufer aufwerten

Begradigte Ufer, technische Gewässer: Teils sei es gefährlich, sich dem Ufer zu nähern, erläutert Ralf Klocke, Projektleiter bei den LEW Wasserkraft. Seit etwa zehn Jahren gebe es bei Städten und Gemeinden den Wunsch, wieder mit den Gewässern in Kontakt zu kommen. Die LEW unterstützen das zum einen finanziell, zum anderen, indem sie die Projekte tatsächlich bauen und auch unterhalten. Denn dafür haben sie die Technik und das Know-How, so Klocke. Das LEADER-Kooperationsprojekt sei ein Rundum-Sorglos-Paket für die Kommunen.

Hinter dem Donaubalkon auf Höhe des Maxplatzes sollen Sitzstufen in die Böschung gebaut werden. Sie werden über eine Treppe zu erreichen sein. Vor dem Ufer werden Wasserbausteine und Kies ausgebracht, um die Böschung zu sichern.
Hinter dem Donaubalkon auf Höhe des Maxplatzes sollen Sitzstufen in die Böschung gebaut werden. Sie werden über eine Treppe zu erreichen sein. Vor dem Ufer werden Wasserbausteine und Kies ausgebracht, um die Böschung zu sichern.

So wird das Ufer am Maxplatz umgestaltet

Ab dem 19. August sollen auf Höhe des Maxplatzes, neben dem Donaubalkon (siehe Foto), sechs Sitzstufen auf einer maximalen Länge von etwa 15 Metern in die Böschung gebaut werden. Die Sitzreihen werden unterschiedlich lang sein. 

Um alle Sitzreihen gut zu erreichen, wird etwa mittig in der Anlage eine Treppe integriert. Im oberen Teil ist ein Geländer vorgesehen, so dass auch Bürgerinnen und Bürger mit eingeschränkter Mobilität die Stufen nutzen können. Das ist ein Ergebnis einer Bürgerbeteiligung von Januar, erklärt die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU).

Auf der Donauinsel, am Schwal, soll auf Höhe des Spielplatzes ein Zugang zur Donau geschaffen werden. Die jetztige Mauer wird entfernt, stattdessen eine Treppenanlage mit Sitzstufen angelegt.
Auf der Donauinsel, am Schwal, soll auf Höhe des Spielplatzes ein Zugang zur Donau geschaffen werden. Die jetztige Mauer (mit Graffiti) wird entfernt, stattdessen eine Treppenanlage mit Sitzstufen angelegt.

Am Schwal wird man runter an die Donau kommen

Wenn die Maßnahme am Maxplatz fertig ist, soll ab 2. September auf der Nordseite des Schwals eine Treppenanlage mit Sitzstufen entstehen. Hierzu wird die bestehende Mauer auf einer Länge von circa zwölf Metern entfernt. In die Lücke wird eine Sitzstufenanlage mit vier Sitzreihen gebaut.

Um den Bezug zur Donau zu verstärken, wird der Bereich mit den Sitzstufen um einzelne Natursteinquader entlang der Uferlinie ergänzt. Der Bereich dazwischen wird gekiest. Für die Dauer der Arbeiten muss der Kinderspielplatz auf dem Schwal gesperrt werden.

Das wird mehr und spontaner genutzt werden, da bin ich mir hundertprozentig sicher.

Auch das Jahnufer wird man besser nutzen können

Das Jahnufer vor dem Edwin-Scharff-Haus wurde im Rahmen der Landesgartenschau 2008 mit Rasentreppen gestaltet. Ab Mitte Oktober sollen hier auf einer Gesamtlänge von gut 40 Metern Sitzreihen in die Rasentreppen integriert werden. Abschnittsweise werden Holzauflagen in die Sitzreihen integriert. 

Die Rasentreppen müssten zwar teils neu angelegt werden, das bestehende Uferprofil bleibe aber bestehen, erläutert Stadtbaudirektor Markus Krämer. Allerdings, um den Zugang zur Donau zu schaffen, wird auf Höhe der Treppe am Ufer eine sichelförmige Ausbuchtung am Ufer vorgenommen. Diese wird mit Wasserbausteinen eingefasst und mit Kies aufgefüllt. 

So soll das Jahnufer auf Höhe des Edwin-Scharff-Hauses Ende des Jahres dann aussehen. Auf die bestehenden Rasenstufen kommen Sitzbänke aus Beton, teils mit Holzauflage. Vor der Treppe bekommt das Ufer eine sichelförmige Einbuchtung, die mit Kies aufgefüllt und mit Wasserbausteinen eingefasst wird.
So soll das Jahnufer auf Höhe des Edwin-Scharff-Hauses Ende des Jahres dann aussehen. Auf die bestehenden Rasenstufen kommen Sitzbänke aus Beton, teils mit Holzauflage. Vor der Treppe bekommt das Ufer eine sichelförmige Einbuchtung, die mit Kies aufgefüllt und mit Wasserbausteinen eingefasst wird.

Nach Kritik an der Neugestaltung des Jahnufers

Warum etwas ändern, was schon jetzt gut angenommen wird? Diese Frage taucht im Zusammenhang mit der geplanten Neugestaltung immer wieder auf. Jedoch, bisher könne man die Rasenstufen nur bei trockenem Wetter wirklich gut nutzen, entgegnet Stadtbaudirektor Krämer.

Die geplanten Sitzgelegenheiten werden dezent sein und begrünt werden, es sei "eine Bereicherung für unsere Stadtlandschaft", ergänzt OB Albsteiger. "Wir wissen, dass es auch noch schöner geht. Die Sitzgelegenheiten, die gibt's natürlich heute schon auf einer Wiese. Da muss man sich eine Decke mitbringen. Natürlich funktioniert das auch, aber der Erholungswert wird steigen."

Wir wollen es besser machen. Wir wissen, dass es auch noch schöner geht.

Für jede der drei Maßnahmen plant die Stadt fünf bis sieben Wochen Bauzeit. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende November dauern. "So richtig schön wird es dann im Frühjahr sein", sagt die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Albsteiger.

Das LEADER Projekt beinhaltet noch weitere Maßnahmen an der Donau sowie an Iller und Günz. Es geht an fast allen Orten um eine naturnahe Ufergestaltung, teils mit treppenartigen Ufersicherungen oder Kiesstränden.

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