2022: Unfall mit 29 Verletzten

Achterbahnunglück Legoland Günzburg - Einspruch gegen Strafbefehle

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Sabine Bauer
Sabine Bauer

Nach dem Achterbahnunglück im Legoland Günzburg im Sommer 2022 kommt es möglicherweise zum Prozess: Zwei beschuldigte Mitarbeiter haben Einspruch gegen ihre Strafbefehle eingelegt.

Die Staatsanwaltschaft Memmingen hat die Ermittlungen zum Zusammenstoß zweier Züge der Achterbahn "Feuerdrache" im Freizeitpark Legoland in Günzburg im August vergangenen Jahres abgeschlossen. Das teilte die Behörde am Donnerstag mit. Demnach hat das Amtsgericht Günzburg gegen zwei Angestellte des Legolands auf Antrag der Staatsanwaltschaft Strafbefehle wegen fahrlässiger Körperverletzung in 29 Fällen erlassen. Gegen die Angeklagten wurden Geldstrafen im mittleren beziehungsweise niedrigen Euro-Bereich verhängt.

Beschuldigte legen Einspruch gegen Strafbefehle ein

Nach Angaben des Gerichts haben die beiden Beschuldigten allerdings gegen die Strafbefehle bereits Einsprüche eingelegt. Sollten diese nicht zurückgezogen werden, müssten die Vorwürfe in einem öffentlichen Prozess in Günzburg verhandelt werden, hieß es dazu weiter.

29 Verletzte bei Achterbahnunglück Legoland Günzburg

Wie die Staatsanwaltschaft Memmingen am Donnerstag weiter mitteilte, sollen die 56 und 34 Jahre alten Männer bei Behebung einer Störung der Achterbahn "Feuerdrache" Fehler gemacht haben, so dass zwei mit jeweils 19 Besuchern besetzte Züge zusammenstießen. Ein Mensch wurde bei dem Unglück im August 2022 schwer verletzt, 28 weitere Personen erlitten leichte Verletzungen. Die Achterbahn war nach dem Unglück für die polizeiliche Untersuchung und weitere Arbeiten längere Zeit außer Betrieb. Nach zwei Monaten wurde sie aber wieder freigegeben.

Wie die weiteren Ermittlungen ergaben, war es im Bereich der Archterbahn "Feuerdrache" wegen eines Sensorfehlers zu einer Betriebsstörung gekommen, wodurch die beiden Züge stehen blieben. Beim Versuch, den Fehler zu beseitigen, sollen die beiden beschuldigten Männer versehentlich einen Zug aus dem Steuerungssystem der Bahn gelöscht haben. Der andere fuhr los, weil das System die Strecke für frei hielt und prallte ungebremst auf den stehenden Zug. Außerdem sollen die Mitarbeiter es versäumt haben, den Zusammenstoß mit Hilfe des Not-Haltesystems zu verhindern. Der 56-Jährige war bereits seit mehreren Jahren als Mechaniker im Legoland angestellt. Der 34-Jährige war dagegen erst wenige Tage als Techniker dort beschäftigt.

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