Im Kreis Reutlingen sind drei Wasserschutzgebiete als neue "Problemgebiete" eingestuft worden, wie das Landratsamt mitgeteilt hat. Die Flächen weisen bei Wasseranalysen zu hohe Nitratgehalte auf. Die neuen Problemgebiete befinden sich laut Landratsamt um den Grafenecker See, im Lautertal und bei Emeringen. Insgesamt gibt es laut Landratsamt aktuell sieben Problemgebiete im Kreis.
Schwäbische Alb: Nitrat kommt leichter ins Grundwasser
Zu hohe Nitratgehalte kommen laut Umweltverband BUND wahrscheinlich von zu viel Dünger auf den landwirtschaftlichen Flächen. Das sei nicht nur im Kreis Reutlingen ein Problem. Allerdings sei der Boden auf der Schwäbischen Alb besonders porös. Dadurch gelange Nitrat leichter ins Grundwasser.
Laut Landratsamt ist die Belastung des Grundwassers im Kreis Reutlingen allerdings bei den bestehenden Werten noch kein Problem. Der Grenzwert von Nitrat im Wasser liegt für Problemgebiete bei 25 mg pro Liter Rohwasser. Bei Trinkwasser liegt er bei 50 mg pro Liter Rohwasser. Das heißt, um die Qualität des Trinkwassers muss man sich aktuell keine Gedanken machen.
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Dafür soll es ab 2027 neue Hygienestandards geben.
Durch die Einstufung zum Problemgebiet dürfen diejenigen, die die betroffenen Flächen bewirtschaften, nun zum Beispiel weniger und nur zu bestimmten Zeiten düngen. Außerdem sollten bei Weidenutzung weniger Tiere auf den betroffenen Flächen unterwegs sein. Es gibt mehrere Vorgaben, die beispielsweise Landwirte einhalten müssen, damit die Werte wieder sinken.
Viele Problemgebiete in BW
Laut BUND gelten in Baden-Württemberg aktuell 245 Wasserschutzgebiete als Problemgebiete. Die Problematik besteht also nicht nur auf der Schwäbischen Alb, sondern an vielen Orten - besonders dort, wo intensive Landwirtschaft betrieben wird, so der BUND.