Drei Männer waren am Landgericht Tübingen wegen Drogenhandels angeklagt. Das Gericht hat sie jeweils zu rund 7 Jahren Gefängnis verurteilt. Außerdem müssen sie die Einnahmen ihres Drogenhandels zurückzahlen - dabei kommt ein Betrag in Millionenhöhe zusammen.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern vor, mit insgesamt bis zu 250 Kilogramm Marihuana und drei Kilogramm Kokain gedealt zu haben. Einer der Angeklagten soll außerdem unerlaubt eine Schusswaffe und Munition besessen haben.
Zwei Drogendealer müssen einen Entzug machen
Bei zwei der drei Angeklagten ordnete das Gericht zusätzlich zur Haftstrafe einen Drogenentzug an. Bei allen Dreien liege eine "hohe kriminelle Energie" vor, so die Richterin. Zwei der Angeklagten konnten ihre Strafen aber durch Geständnisse abmildern.
Prozess in Tübingen: Handel mit 250 Kilogramm Marihuana
Geständnis: Geld habe auch dem eigenen Konsum gedient
Einer der Angeklagten ließ sein Geständnis an einem früheren Prozesstag von seinem Verteidiger vorlesen. Er habe mit Drogen gedealt und auch selbst welche konsumiert, so der Angeklagte darin. Er habe so zusätzlich Geld verdienen wollen, denn seine Autowerkstatt sei nicht gut gelaufen. Er habe aber auch mit Drogen gehandelt, um seinen eigenen Konsum bezahlen zu können. Zudem tue es ihm leid, auch für seine Frau und sein noch ganz junges Kind.
FBI gab Informationen weiter
Die drei mutmaßlichen Dealer hatten für den Ankauf und teilweise auch für den Verkauf der Drogen die Plattform ANOM genutzt. Die hat das FBI entwickelt und auf eigentlich abhörsicheren Kryptohandys unter Kriminellen verbreitet. Die Kommunikation auf ANOM konnte das FBI jedoch verfolgen, viele Kriminelle wurden so gefasst.
Auch an deutsche Behörden gab das FBI die Informationen weiter. So haben deutsche Polizeibeamte von dem Drogenhandel in Nagold, Pforzheim und Calw erfahren und konnten die drei mutmaßlichen Dealer ausfindig machen.