Wie können Bürgerinnen und Bürger gesundheitlich besser versorgt werden? Das Gesundheitsministerium in Baden-Württemberg hat eine neue Krankenhausplanung für das Land entwickelt und darüber die Verantwortlichen der Kliniken in sogenannten Regionalgesprächen informiert. Ein erstes Gespräch gab es am Mittwoch in Tübingen. Die Uniklinik dort soll künftig eine zentrale Rolle spielen. Hintergrund ist die bundesweite Krankenhausreform.
Tausende Betten könnten reduziert werden Neue Krankenhausplanung in BW: Bessere Auslastung der stationären Betten
Weniger Betten, dafür eine höhere Auslastung - so lautet ein Teil der neuen Krankenhausplanung. In Gesprächen informiert das Sozialministerium nun die Verantwortlichen.
Zentrales Kriterium: Erreichbarkeit
Das wichtigste Kriterium der Krankenhausplanung ist die Erreichbarkeit, erklärten Vertreterinnen des Gesundheitsministeriums bei der Vorstellung der Pläne am Mittwoch in Tübingen. Die Fahrzeit sollte so kurz wie möglich sein.
So versorgen verschiedene Krankenhäuser verschiedene Regionen. Diese Regionen fasst das Land in sechs Versorgungsregionen zusammen. Zur Versorgungsregionen B gehören die Landkreise Freudenstadt, Konstanz, Reutlingen, Rottweil, Sigmaringen, Tuttlingen, Tübingen und Zollernalb. Der "zentrale Maximalversorger" soll dabei das Universitätsklinikum Tübingen sein.
In Krisensituationen soll es unter anderem koordinieren, wohin Intensivpatienten verlegt werden. So soll eine Überlastung in einzelnen Krankenhäusern vermieden werden.
Gutachten: BW bei medizinischer Versorgung gut
Weiteres Ziel ist beispielsweise eine bessere Vorbereitung auf Krisensituationen. Das habe die Corona-Pandemie deutlich gemacht. Auch soll die Gesundheitsversorgung stärker digitalisiert und überschüssige Kapazitäten abgebaut werden. Denn das Ministerium erwartet, dass der Bedarf an Krankenhausbetten in den nächsten zehn Jahren sinkt. Laut Gutachten um elf Prozent.
Insgesamt ist das Gutachten aber positiv, erklärten die Sprecherinnen des Gesundheitsministeriums. Die medizinische Versorgung in Baden-Württemberg sei auf sehr gutem Niveau. Auch die Versorgung mit Rettungsdiensten sei schnell und zielgerichtet. In ländlichen Regionen würden die Fahrzeiten zu spezialisierten Zentren allerdings länger ausfallen.
Krankenhausplanung soll Ende 2025 fertig sein
Zu den wichtigsten Bereichen in der Krankenhausplanung gehören unter anderem die Geburtshilfe und die Kinder- und Jugendmedizin, wie auch beispielsweise die Geriatrie und Onkologie. Diese Bereiche werden bei der Verteilung in den Versorgungsregionen berücksichtigt. Sie sollen in den Regionen besonders gut abgedeckt sein.
Die Landesregierung ist mit ihrem Zeitplan ehrgeizig. Schon Ende des Jahres 2025 soll die Planung abgeschlossen sein. Bis dahin will das Gesundheitsministerium mit den Krankenhäusern in Austausch treten und gemeinsam Lösungen finden.