Das Amtsgericht Reutlingen hat einen Mann wegen bandenmäßigen Betrugs zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Der 22-Jährige war als Helfer der Telefonbetrüger unterwegs und nahm das erpresste Geld entgegen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der Mann in drei Fällen an der Betrugsmasche beteiligt. Die Bande hatte sich am Telefon Senioren gegenüber als Polizisten ausgegeben und Schreckensszenarien vorgegaukelt, um von ihren Opfern Geld zu erbeuten. Der Angeklagte selbst nahm von den Opfern rund 100.000 Euro entgegen und übergab das Geld anschließend an die Haupttäter.
Frau aus Reutlingen deckt Schwindel auf
Der Angeklagte wurde von einer 64-jährigen Seniorin aus Reutlingen überführt. Die Frau hatte Anrufe von Telefonbetrügern erhalten, die behaupteten, ihr Sohn habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Laut Staatsanwältin wurde die Frau aufgefordert, 20.000 Euro in bar am Amtsgericht Stuttgart abzugeben, um eine Haft zu vermeiden. Dort wartete der Angeklagte auf die Geldübergabe. Die Frau rief die Polizei, die den 22-Jährigen an Ort und Stelle festnahm.
Angeklagter teilweise geständig
Vor Gericht gestand der Angeklagte seine Taten, behauptete aber nicht gewusst zu haben, Teil einer Betrügerbande zu sein. Er selbst gab an, lediglich als Paketzusteller für die Telefonbetrüger gearbeitet zu haben.