SWR Reporterin Miriam Plappert zur Wohnungsnot

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Autor/in
Miriam Plappert

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Knapp 600 Euro für ein Zimmer in einer 5er WG und das nicht mal in der Stadtmitte. 760 Euro für eine 1-Zimmerwohnung und 1.600 Euro für vier Zimmer. So viel kosten Mietwohnungen in Tübingen auf einschlägigen Online-Portalen. Wer in der beliebten Uni-Stadt Tübingen wohnen will, muss ordentlich blechen. Mittlerweile hätten 40 Prozent der Tübinger Haushalte ein Anrecht auf eine Sozialwohnung, das schätzt die Stadt. So viele Sozialwohnungen gibt es aber bei weitem nicht. Was also tun gegen die Wohnungsnot? Miriam Plappert

Anja Lochner ist alleinerziehend mit zwei Kindern. Über den normalen Wohnungsmarkt hat sie in Tübingen eigentlich noch nie eine Wohnung gefunden, sagt sie.

O-Ton: „Für Familien ist es total schwer…“

(Jetzt steht) Bald steht wieder ein Umzug an. Wenn ihre Kinder aus dem Haus sind, will sie in ein genossenschaftliches Wohnprojekt ziehen. Das nimmt ihr viele Sorgen – zum Beispiel wegen Eigenbedarf gekündigt zu werden.

O-Ton: „Das kann dann nicht mehr passieren…“

Um in das Mehrgenerationenhaus ziehen zu dürfen, hat sie einen Wohnberechtigungsschein beantragt. Der Schein erlaubt Menschen mit geringem Einkommen in eine Sozialwohnung zu ziehen. Wobei von geringem Einkommen mittlerweile fast nicht mehr die Rede sein kann. Rund 40 Prozent der Tübinger Haushalte hätten mittlerweile ein Anrecht auf eine Sozialwohnung, schätzt Axel Burkhardt, Wohnraumbeauftragter in der Stadtverwaltung. Eine Schätzung auf Grundlage des durchschnittlichen Einkommens:

O-Ton: „Wenn man sich mal so die Einkommensgrenzen anschaut…“

Genug Sozialwohnungen für alle, die berechtigt wären, gibt es in Tübingen bei weitem nicht. Auf 90.000 Einwohner kommen gerade mal 1.700 Sozialwohnungen. Neubauen reicht nicht. Eine andere Lösung müsse her, sagt der Wohnraumbeauftragte.

O-Ton: „Neubau, Neubau, Neubau das ist ja oft so ein Mantra…“

Der Wohnungsnot Herr zu werden, ist auch Aufgabe von Tübingens Baubürgermeister Cord Soehlke. Wir treffen ihn auf einer Baustelle im Tübinger Stadtteil Lustnau. Dort entstehen 200 neue Wohnungen, ein Viertel davon Sozialwohnungen. Auch er weiß: solche Neubauten reichen bei weitem nicht. Er sagt: das Wohn-Problem wird noch schlimmer:

O-Ton: Die Dimension der nächsten Jahre ist eine

Drum versucht die Stadt, auf unterschiedliche Art gegenzusteuern: zum Beispiel mit innovativen Wohnprojekten, Nachverdichtung und Angeboten für Rentner, ihre zu groß gewordene Wohnung einzutauschen.

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