Welche Vögel sind im Winter bei uns geblieben? Und wie viele von ihnen gibt es überhaupt noch? Das sind zwei Fragen, die der Naturschutzbund (NABU) ab dem Dreikönigstag beantworten will - und zwar mit Hilfe tausender Freiwilliger. Eine Stunde lang sollen Vogelfreunde zwischen dem 6. und 8. Januar nach Vögeln Ausschau halten und zählen, wie viele jeder Art bei ihnen vorbeischauen.
Vogelschutzzentrum Mössingen gibt Tipps
Auch Menschen, die sich nicht besonders gut mit Vögeln auskennen, können bei der Stunde der Wintervögel mitmachen, versichert Daniel Schmidt-Rothmund, der Leiter des Vogelschutzzentrums Mössingen (Kreis Tübingen). Denn der NABU hat im Internet ein Hilfsmittel vorbereitet: Wer unter unter dem Stichwort "Stunde der Wintervögel" sucht, findet auf der NABU-Seite eine kleine Übersicht mit den gängigsten Vogelarten: Dort sieht man den Buchfink, die Kohlmeise und den Haussperling, aber auch weniger bekannte Vögel wie den Kleiber, den Erlenzeisig oder den Bergfink. Man kann also die Tiere, die man sieht, mit denen auf den Bildern vergleichen.
Einfach eine Stunde in den Garten oder in einen Park setzen
Um bei der Stunde der Wintervögel mitzumachen, muss man keinen eigenen Garten haben. Laut Daniel Schmidt-Rothmund kann man sich genauso gut auf den Balkon, auf einen Friedhof oder in einen Park setzen. Wann man seine Zählstunde abhalte, sei egal. Hauptsache es passiert zwischen dem 6. und 8. Januar. Man notiert bei jeder Vogelart, wie viele Tiere man gleichzeitig gesehen hat. Das sei wichtig, damit keine Vögel doppelt gezählt werden, so der NABU. Die Ergebnisse kann man online, per Post oder telefonisch melden.
Großer Zulauf bei der "Stunde der Wintervögel"
Dass es Spaß macht, eine Stunde lang Vögel zu beobachten, zeigen die Zahlen der vergangenen Jahre. Immer mehr Menschen machen bei der Aktion mit, erzählt der Leiter des Mössinger Vogelschutzzentrums, Daniel Schmidt-Rothmund.
Im vergangenen Winter haben laut NABU-Statistik deutschlandweit 176.000 Menschen an der Aktion teilgenommen. Am häufigsten wurden dabei Haussperlinge, Kohlmeisen und Blaumeisen gesichtet. Grünfinken oder Rotkehlchen sieht man dagegen inzwischen selten. Die Stunde der Wintervögel gibt Wissenschaftlern Aufschluss darüber, welche Vogelarten häufig vorkommen und welche vom Aussterben bedroht sind.