Drei Tage volle Dröhnung in Neuhausen ob Eck

Ausgelassene Stimmung beim Southside-Festival

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Autor/in
Christoph Necker
Christoph Necker ist Reporter für Hörfunk und Online beim SWR im Studio Tübingen.

Tausende Besucher sind nach Neuhausen ob Eck (Kreis Tuttlingen) gereist - zu einem der größten Rock-Festivals in Deutschland: dem Southside-Festival. Die Stimmung ist bestens.

Sonnenschein und gute Laune beim Southside-Festival Neuhausen ob Eck. Tausende Besucherinnen und Besucher haben ihre Zelte aufgebaut oder ihre Wohnmobile auf dem Campingplatz platziert. Die Stimmung ist entspannt und ausgelassen.

Auf den fünf Bühnen spielen viele bekannte Musiker: Marteria, Casper, Die Ärzte, Muse, Peter Fox, Kraftklub und viele andere. Insgesamt treten 90 verschiedene Gruppen und Solokünstler auf. Das Festival in Neuhausen ob Eck ist damit eines der größten Open Airs in Deutschland. Die Veranstalter rechnen mit insgesamt 60.000 Musikfans.

Zum Auftakt des Southside-Festivals am Donnerstag spielten Blasmusiker aus dem Landkreis Tuttlingen. Die gut 70 Mitglieder der Musikvereine von Neuhausen, Schwandorf und Worndorf, traten als "Southside Festival Brass" auf.

Impressionen vom Auftritt der Blasmusiker "Southside Festival Brass"

Volle Straßen, aber kein Verkehrschaos zum Start

Am Donnerstagmorgen bildeten sich auf den Straßen rund um Tuttlingen immer wieder lange Rückstaus. Unzählige Wohnmobile rollten in Richtung Festivalgelände. Laut Polizei reisten im Lauf des Tages bereits 45.000 Festivalbesucher an.

Das ganz große Verkehrschaos blieb bis zum Nachmittag aber aus. Zusammen mit dem Veranstalter wurden eigene Anfahrtswege für die Festivalbesucher ausgeschildert. So gibt es laut Polizei jeweils eigene Routen zu den Camping- und zu den Parkplätzen.

Appell: Nicht vom Navi leiten lassen

Die Anfahrt zum Festivalgelände führt meist über Nebenstraßen, denn der überörtliche Verkehr soll durch das Southside-Festival so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Polizei und Veranstalter appellieren deshalb an die Festivalgäste, nur die ausgeschilderten Strecken zu benutzen und sich nicht nach dem Navi zu richten. Das Parken ist dann kostenlos.

Allerdings liegt der Festivalparkplatz etwas abseits. Zwar gibt es nahe am Festival-Gelände Tagesparkplätze. Die sind allerdings nicht kostenlos.

Anreise mit der Bahn in diesem Jahr umständlich

Die Anreise mit der Bahn dürfte sich für viele Festivalgäste schwieriger gestalten als in der Vergangenheit. Grund sind die vielen Baustellen auf den Bahnlinien der Region. Die Deutsche Bahn setzte am Donnerstag einen Sonderzug ein. Er fuhr von Stuttgart über Ulm nach Tuttlingen.

Am Montag gibt es einen Sonderzug von Tuttlingen zurück nach Stuttgart. Wer aber an den anderen Tagen des Festivals beispielsweise mit der Gäubahn zum Bahnhof Tuttlingen fahren will, muss wegen des zweigleisigen Ausbaus zwischen Horb und Neckarhausen in Horb in den Bus umsteigen. Die Fahrt dauert deshalb wesentlich länger.

Zelte stehen auf dem Campinggelände des Southside-Festival. Das Southside-Festival gehört wie sein Schwesterfestival «Hurricane» zu den größten deutschen Open-Air-Festivals.
Die Zeltstadt bei Neuhausen ob Eck steht - Zehntausende sind auch 2023 wieder beim Southside-Festival am Start.

Verzögerungen auf der Strecke Ulm-Tuttlingen

Auch auf der Strecke von Ulm nach Tuttlingen muss man mit Verzögerungen rechnen. Das Festivalticket gilt zwar, anders als im Vorjahr, nicht mehr als Fahrkarte. Wegen des 49-Euro-Tickets dürften dennoch viele, die zum Festival wollen, mit dem Zug kommen. Vom Bahnhof Tuttlingen verkehrt an allen Tagen des Festivals ein Shuttlebus zum Veranstaltungsgelände.

Von Westen her sieht es nicht viel besser aus. Wer aus Richtung Freiburg über Donaueschingen anreist, muss mit Zugausfällen rechnen - und bei den verbleibenden Verbindungen mit entsprechend vollen Zügen. Grund dafür ist laut einer Bahnsprecherin ein Rückstau bei Reparatur- und Wartungsarbeiten. Deshalb sind gerade weniger Züge verfügbar. Fahrgäste sollten sich am besten aktuell über die Fahrpläne informieren und mehr Zeit einplanen, so die Bahnsprecherin.

Mehr Trinkwasser und Schattenplätze auf dem Gelände

Im vergangenen Jahr gab es Kritik am Festival. Es habe zu wenig Trinkwasserstationen gegeben. Bemängelt wurde außerdem, dass es kaum Schatten auf dem Festivalgelände gegeben habe, vor allem im Bereich der Bühnen. Auf Anfrage des SWR teilte der Veranstalter FKP Scorpia mit, dass man auf dem Gelände vier Schattenzelte aufgebaut habe. Außerdem habe man vier kostenlose Trinkwasser-Stationen installiert, die mehr als ausreichend Kapazität für die Besucher hätten.

Wer sich kurzfristig entscheidet, noch zum Festival nach Neuhausen ob Eck zu fahren, muss keine Karte auf dem Schwarzmarkt kaufen. Nach Angaben des Veranstalters gibt es noch Tickets für das Southside-Festival. Besonders Tageskarten erfreuten sich derzeit hoher Nachfrage.

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