Ob kaputter Toaster, Wasserkocher, Loch in der Hose oder Defekte am Fahrrad- einfach neu kaufen ist heutzutage für viele die Lösung. Aber: oft sind neue Geräte gar nicht mehr so langlebig wie früher, auch Ersatzteile zu bekommen ist schwer, sie kosten viel Geld und der Umwelt schadets auch. Mittlerweile gibt es in vielen Städten sogenannte Reparaturcafés, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, altes wieder funktionstüchtig zu machen. (Nach einem erfolgreichen Werkelabend freuen sich die Helfenden über eine kleine Spende, um entstehende Kosten für Materialien abdecken zu können, aber auch Kuchen oder einfach die Wertschätzung der freiwilligen Arbeit sind willkommen.) Mia Zundel war in Tübingen im Reparaturcafé im Werkstadthaus.
Es wird gelötet, genäht, gehämmert, geschraubt und auch viel geplaudert, wenn die ehrenamtlichen Raparateure versuchen, kaputte Dinge wird nutzbar zu machen. Und deren Besitzer kommen mit unterschiedlichsten Herausforderungen:
Um solche Probleme kümmert sich dann zum Beispiel Michael Gölz. Er ist einer der Reparateure, die hier an kaputten Haushalsgeräten werkeln - zusammen mit der Kundschaft:
Doch hier geht’s nicht nur um Geräte:
Franzi Kern etwa sitzt an einer Nähmaschine – und sie hilft beim Flicken von kaputter Kleidung, aber bringt Interessierten auch das Nähen bei:
Ob Elektrik, Mechanik oder Kleidung – das Reparaturcafé probiert möglichst viel zu erhalten, was sonst weggeworfen würde. Thomas Nagel kümmert sich um Fahrräder, auch um hoffnungslose Fälle, die in kommerziellen Werkstätten, sagt er, oft nicht mehr angenommen würden:
Da lässt sich der Helfer auch mal selbst helfen. Und die Ehrenamtlichen sorgen auch für eine entspannte Atmosphäre: bei heißer Zwiebelsuppe und frischem Kaffee kann man auch einfach zusammensitzen, sich austauschen, die Wartezeit überbrücken. An Kundschaft, sagt Michael Gölz, fehlt es dem Selbsthilfe- und Reparaturcafé nicht.