Unterkünfte für Flüchtlinge gesucht

Zoff im Zollernalbkreis: Landrat rüffelt Bürgermeister von Burladingen

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Ulrike Mix

Der Zollernalbkreis braucht Wohnraum für Geflüchtete. In Burladingen-Killer scheiterte ein Standort am Widerstand der Bevölkerung. Der Landrat will Alternativen - und zwar flott.

Eigentlich hatte das Landratsamt schon aufgeatmet. In der angespannten Flüchtlingssituation hatte es vermeintlich eine Teillösung gefunden: In einem ehemaligen Gasthaus in Burladingen-Killer (Zollernalbkreis) sollten bis zu 40 Flüchtlinge unterkommen - so der Plan. Doch das scheiterte an massivem Widerstand aus der Bevölkerung.

Im Juli wurde Landrat Günther-Martin Pauli (CDU) bei einer Informationsveranstaltung in Killer ausgebuht. Inzwischen ist klar: In dem ehemaligen Gasthaus werden keine Flüchtlinge untergebracht. Doch bislang wartet der Landrat vergeblich auf Alternativvorschläge. Er ist sauer.

Landrat Pauli ist sauer

Im Juli habe der Burladinger Bürgermeister Davide Licht (parteilos) ihm fest zugesagt, Alternativvorschläge zu machen, teilte Pauli dem SWR auf Anfrage mit. Es lägen aber noch immer keine Angebote für die vorläufige Unterbringung von Geflüchteten vor. Dabei habe er bereits Anfang August in einem Gespräch mit Licht klar gestellt, dass es jetzt flott zu konkreten Lösungen kommen müsse.

"Uns läuft die Zeit davon und die Stadt Burladingen muss sich bewusst sein, dass diese Verzögerung vor allem zulasten von Nachbarkommunen geht. Das ist unsolidarisch."

Burladingen lässt sich Zeit

In einer Gemeinderatssitzung vergangene Woche hatte Burladingen lediglich beschlossen, dass man die Flüchtlinge im Stadtgebiet verteilen wolle und nun mit der Suche nach entsprechenden Möglichkeiten begonnen werden solle.

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