In Tübingen ist der Vorplatz des Hauptbahnhofs neu gestaltet und feierlich eingeweiht worden. Eines der Highlights des Projekts ist die Tiefgarage mit Platz für 1.100 Fahrräder und 72 Autos. Gut vier Meter breit und in noch glänzendem Blau - das ist der neue Radweg, der vorbei am Tübinger Busbahnhof zur Radstation führt. Über eine breite Rampe kommt man in eine Tiefgarage.
Alle Plätze in der Tiefgarage sind videoüberwacht
In der Radstation gibt es drei verschiedene Bereiche für Fahrräder: Zwei Drittel der Plätze sind kostenlos, 350 extra gesichert und kostenpflichtig. Alle Stellplätze sind videoüberwacht. In dem gesicherten Bereich, der nur mit einem Chip zugänglich ist, können Räder gegen eine Monatsgebühr von Fünf Euro geparkt werden. Wer sich nicht selbst einen Stellplatz suchen möchte, kann dafür den Parkservice der Radstation in Anspruch nehmen.
E-Bike-Verleih, Fahrradwaschanlage und Werkstatt
An die Station angeschlossen ist ein Fahrradverleih: E-Bikes, Pedelecs und Lastenräder können tage- oder wochenweise gemietet werden. Eine Besonderheit ist "CycleWash", die erste Fahrradwaschanlage der Stadt: Drei Minuten dauert der Waschgang, bei dem ein Mitarbeiter das Rad durch die halbautomatische Anlage schiebt, bevor es gesäubert am anderen Ende herauskommt. Die Dienste der Mitarbeiter sind auch eine Etage über der Tiefgarage gefragt, in der hauseigenen Werkstatt. Dort kann man sein Zweirad für Reparaturen vorbeibringen.
Betreiber mit bisheriger Nutzung zufrieden
Viele Tübinger nutzen das Angebot bereits, wie Johann Küenzlen sagt: "Das wird schon sehr, sehr gut nachgefragt." Küenzlen ist Leiter des Ausbildungsverbundes der Bruderhaus Diakonie, einer gemeinnützigen Stiftung. Sie betreibt die Radstation gemeinsam mit der Inklusionsfirma "Insiva". Denn die Radstation soll nicht nur Pendler entlasten und den regionalen Radverkehr fördern, sondern auch Menschen mit sozialer Beeinträchtigung oder Behinderung einen Arbeitsplatz geben.