Die Parkgebühren in Tübingen steigen künftig in allen Zonen um 50 Prozent - egal ob man mit App, Münzen oder Karte bezahlt. Eigentlich sollten diejenigen belohnt werden, die eine Park-App verwenden, wer Münzgeld in den Automaten am Straßenrand wirft oder die EC-Karte nutzt, sollte mehr fürs Parken in Tübingen bezahlen. Das war der Plan von Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos).
Leeren der Parkautomaten teuer und aufwendig
Denn es kostet die Stadt jährlich eine halbe Million Euro, die Automaten zu unterhalten. Für's Leeren der Parkautomaten seien immer zwei Leute nötig, sagte Palmer dem SWR. Diese müssten alle Automaten abklappern. Bei der Bank müsse das Geld gezählt und verbucht werden. All das wollte Palmer einsparen. Deutschland müsse endlich digitale Lösungen akzeptieren. Parken mit der App sei bequem und einfach.
Datenschutz könnte gefährdet sein
Doch alle Fraktionen im Gemeinderat hatten ihre Zweifel. Palmers Vorschlag wurde abgelehnt. Nicht alle hätten für eine App genügend Datenvolumen meinen die einen, andere sehen den Datenschutz gefährdet. Auch in der Tübinger Bevölkerung war Palmers Vorhaben umstritten. AL/Grüne und SPD setzten sich schließlich mit ihrem Antrag durch.
Parken in der Altstadt: einen Euro mehr
Autofahrer, die zum Beispiel in der Tübinger Altstadt parken wollen, zahlen bislang zwei Euro pro Stunde. Künftig müssen sie drei Euro Parkgebühr berappen. Günstiger ist es in den Parkhäusern in der Tübinger Altstadt: Dort werden für die erste Stunde weiterhin 1,80 Euro Parkgebühr fällig. Die Altstadt-Parkhäuser werden von den Stadtwerken betrieben und sind von der Gebührenerhöhung nicht betroffen. Wann die neuen Gebühren in Kraft treten, ist wohl noch unklar. Boris Palmer spricht auf seiner Facebook-Seite von voraussichtlich September.