Alle paar Jahre nimmt das "Ehrsame Narrengericht" in Grosselfingen (Zollernalbkreis) seine Arbeit auf und verurteilt bekannte Gesichter und willkürlich ausgesuchte Bürger zu drakonischen Strafen. Das ganze Dorf wird zum venezianischen Reich erklärt und dabei zur Freilichtbühne.
Am Sonntag nahmen die über 300 teilnehmenden Narren wieder ihre Arbeit auf. Nach einem Umzug durch die Gassen mit etwa 2.000 Besuchenden tagte das Narrengericht. Unter den Angeklagten waren in diesem Jahr der Landrat des Zollernalbkreises Günther-Martin Pauli, der Tübinger SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Rosemann und der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser.
Narrengericht in Grosselfingen hat lange Tradition
Die sogenannte Bruderschaft, die das große Narrentreiben veranstaltet, feiert in diesem Jahr ihr 400-jähriges Bestehen. Seit acht Jahren ist das Grosselfinger Narrengericht immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Am Schmotzigen Donnerstag, 16. Februar, tagt es noch einmal. Dann ist erst einmal Schluss. Das große Spektakel wird nicht bei jeder Fasnet aufgeführt - zuletzt 2019.