Opfer von internationalem Wildtierhandel

Wolf- und Bärenpark Bad Rippoldsau-Schapbach rettet misshandelte Bären

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Zwei aus Litauen gerettete Bären sind im Alternativen Wolf- und Bärenpark im Kreis Freudenstadt angekommen. Die Tiere lebten unter schlechten Bedingungen in einem Freizeitpark.

Der Alternative Wolf- und Bärenpark in Bad-Rippoldsau-Schapbach (Kreis Freudenstadt) hat zwei Bären aus Litauen aufgenommen. Nach Angaben der Betreiber sind sie über zehn Jahre lang unter elenden Bedingungen illegal in einem Freizeitpark gehalten worden; in einem viel zu kleinen Gehege und falsch ernährt. Wenn sie die Quarantäne hinter sich gebracht haben, können sie dauerhaft im Bärenpark Schwarzwald leben.

Braunbären im Schwarzwald auf kuscheligen Strohbetten in Quarantäne

Sie heißen Jana und Julija, sie sind beide etwa zehn Jahre und haben sich im Alternativen Wolf- und Bärenpark offensichtlich sofort wohl gefühlt. Zumindest haben sie gleich am Obst genascht, das ihnen nach der Ankunft im Schwarzwald serviert wurde. Bevor sie aber wie die anderen Bären, Wölfe und Luchse frei in den weitläufigen Gehegen herumlaufen dürfen, müssen sie erstmal in Quarantäne. Dort könnten sie sich auf gemütliche Strohbetten kuscheln, sagte Sabrina Reimann vom Bärenpark-Team. Und es könne durchaus passieren, dass sich die beiden Neuankömmlinge auch gleich ihren Winterschlaf gönnen.

Wolf- und Bärenpark ein Glücksfall

Im Freizeitpark in Litauen sei das Bärengehege viel zu klein bemessen gewesen, kritisierte das Schwarzwälder Bärenpark-Team. Die zwei Bärinnen hätten ständig unter Stress gestanden und seien vom Publikum auch mit ungeeigneten Süßigkeiten gefüttert worden. In die freie Wildnis könnten die Braunbären nicht zurückkehren. Dazu seien sie zu sehr an das Leben unter Menschen gewöhnt. Die 24-stündige Transportaktion hätten sie trotz Kälte im Norden und einer Überfahrt per Schiff gut überstanden.

Rettungsaktion - Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach holt zwei Bärinnen in denr Schwarzwald
Rettungsaktion - Transport der zwei Bärinnen in den Schwarzwald

Misshandelte Bären in vielen Ländern Europas

Viele Tiere würden im Elend leben, sagt Bären-Schützerin Sabrina Reimann. Beim Bärenpark gebe es sehr viele Anfragen. Man müsse stets entscheiden, wo das Leid am größten sei, wo man sofort eingreifen müsse. Da spielt wohl eine Art Bären-Mafia eine Rolle. Auch die Bärinnen Jana und Julija sind Opfer des internationalen Wildtierhandels.

Kritik an internationalem Handel mit Wildtieren

Nach Angaben des Schwarzwälder Bärenpark-Teams kamen die beiden geretteten Bärinnen nach ihrer Geburt durch illegalen Wildtierhandel in den Freizeitpark. Die Betreiber hätten keine Haltungsgenehmigung gehabt, so Bernd Nonnenmacher von der Stiftung für Bären. Über zehn Jahre seien sie für touristische Zwecke missbraucht worden, bevor litauische Tierschützer dafür sorgten, dass die Behörden die Bären beschlagnahmten.

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SWR

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