200.000 Euro fehlten Mellifera nach eigenen Angaben im Spätherbst. Die Gehälter für die Angestellten waren nicht mehr gesichert. Dem Verein aus Rosenfeld (Zollernalbkreis) drohte die Insolvenz. Doch schon vier Wochen, nachdem Mellifera einen Spendenaufruf gestartet hatte, war das Geld da. 90.000 Euro kamen durch Privatspenden zusammen. Den Rest haben Firmen und Stiftungen beigesteuert.
Mellifera stellt sich 2023 neu auf
Dass der Verein in finanzielle Schieflage geraten würde, habe sich im Laufe des vergangenen Jahres schon abgezeichnet, so Pressesprecher Nick Leukhardt. Seit Corona seien die allgemeine Spendenbereitschaft und die Unterstützung durch Stiftungen weniger geworden. Mellifera sei nicht der einzige Verein, der das zu spüren bekomme. Damit es im neuen Jahr besser läuft, will Mellifera seine Organisationsstrukturen überdenken. Außerdem wird der Verein laut Leukhardt seine Lehr- und Versuchsimkerei verkleinern. Denn die kostet mehr, als durch Honigverkauf erwirtschaftet werden kann.
Highlight 2023: Die Gartenschau in Balingen
Für 2023 hat Mellifera bereits einige Höhepunkt geplant: Unter anderem wird der Verein auf der Gartenschau in Balingen eine Blühfläche mit heimischen Blumen und Wildpflanzen gestalten. Dort soll es dann unter anderem eine Riechecke geben, in der man den Duft der verschiedenen Pflanzen erschnuppern kann. Außerdem bietet der Verein wieder deutschlandweit Imkerkurse an und bildet Bienenpädagogen aus, die an Schulen gehen und Kindern die Bedeutung der Bienen für die Bestäubung von Pflanzen erklären.
20 Jahre Netzwerk blühende Landschaft
Ein weiteres Highlight des Jahres soll nach Angaben von Pressesprecher Leukhardt ein Jubiläum werden: Seit 20 Jahren setzt sich Mellifera im Rahmen der Initiative "Netzwerk blühende Landschaft" dafür ein, dass deutschlandweit weitere Blühflächen mit Nahrung für Schmetterlinge, Wild- und Honigbienen entstehen. Dafür ist der Verein mit Politikern und Landwirten im Gespräch.