Beweidung mit Konikpferden

Mehr Lebensräume für Vögel, Bienen, Käfer und Schmetterlinge auf Weideflächen

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Im Naturschutzgebiet Kniebis-Alexanderschanze (Kreis Freudenstadt) wird die Weidefläche vergrößert, um die artenreichen Heiden und Borstgrasrasen des Nordschwarzwaldes zu erhalten.

In den nächsten Jahren wollen sich das Regierungspräsidium Karlsruhe, die Stadt Freudenstadt, der Zoo Karlsruhe und der Nationalpark Schwarzwald gemeinsam für den Erhalt der Heiden und der für den Nordschwarzwald charakteristischen Grinden einsetzen. Dazu werden laut Regierungspräsidium Mitarbeiter des Freudenstädter Stadtwalds zunächst Fichten und andere Gehölze zurückschneiden und roden. In den dann lichteren Wäldern im Naturschutzgebiet Kniebis-Alexanderschanze sollen künftig mehr Konikpferde und Heckrinder leben.

Angepasste Landschaftspflege ist aktiver Artenschutz

Sechs Konik-Stuten und vier Fohlen weiden aktuell noch bei geeigneter Wetterlage auf dem landeseigenen Grundstück. Die Tiere stammen aus einer Nachzucht aus dem Zoo Karlsruhe. Im kommenden Winterhalbjahr werden die Mitarbeitenden des Stadtwaldes Freudenstadt Fichten und weitere Gehölze auf den gemeindeeigenen Flächen zurückschneiden und roden. Durch die erweiterte Beweidung mit den Wildpferden und den Rindern entstehen Strukturen, die Lebensräume für Wildbienen, Käfer, zahlreiche Vogelarten oder auch Schmetterlinge schaffen.

Lukas Reese und Marco Roller vom Karlsruher Zoo betreuen eine freilebende Wildpferderasse, die im Nationalpark lebt: die Koniks.

Konikpferde besonders geeignet

Die Koniks sind als Nachzucht ehemaliger Wildpferde heute in zahlreichen Naturschutzgebieten in Deutschland im Einsatz. Die Beweidung der offenen, weitgehend baumlosen Grindenflächen hat sich auch im Nationalpark Schwarzwald bereits bewährt. Die Pferde sind sehr robust und widerstandfähig gegen Kälte und Wind. Sie gelten als genügsam und fressen hauptsächlich Gräser, aber auch Wurzeln von Kräutern oder schälen Rinde ab. Selbst unter einer Schneedecke scharren sie nach Futter. Durch ihren starken Herdentrieb und die gutmütige Art ist das Beweidungsmanagement nach Angaben des Regierungspräsidiums Karlsruhe unproblematisch.

Eine Herde Konikpferde beim Grasen.
Konikpferde halten die Vegetation kurz.

Weitere Ansiedlungen möglich

Für die Zukunft ist außerdem geplant, die Herde mit den ebenfalls durch Rückzüchtungen erhaltenen Heckrindern und eventuell auch Wisenten aus dem Zoo Karlsruhe zu ergänzen. Die bereits seit Jahren bestehende Beweidung mit Schafen auf landeseigenen Flächen im Naturschutzgebiet soll auf diese Weise erweitert werden.

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SWR

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