Mehr als eine halbe Million Menschen zog es dieses Jahr in die sieben regionalen, ländlichen Freilichtmuseen von Baden-Württemberg - das sind wieder fast so viele Besucher wie vor der Corona-Pandemie. Die beiden Corona-Jahre hätten die Museen vor große Herausforderungen gestellt. doch seit Veranstaltungen, Kurse, Führungen und Schulprojekte wieder wie gewohnt stattfinden konnten, seien die Besucherzahlen stetig angestiegen, sagte Stefan Bär, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Freilichtmuseen.
Das Hauptaugenmerk der Museen liege darauf, Geschichte und Tradition erlebbar zu machen. So habe man im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck (Kreis Tuttlingen) eine Erlebnis-App kreiert und ehemalige Bewohner des Hauses durch Hologramme zu den Besuchern sprechen lassen, erklärte Bär. Im Oberschwäbischen Museumsdorf Kürnbach (Kreis Biberach) sei ein Tast-Pfad installiert worden, sagte der Museumsleiter Jürgen Kniep. Eigentlich habe man das Projekt für blinde Menschen entworfen, allerdings seien auch nicht blinde Besucher begeistert gewesen.
Kniep will, dass "die alten Häuser auf der grünen Wiese" - wie er sie flapsig nennt - mit der Zeit gehen und sie digital in unsere heutige Welt geholt werden. Die sieben Freilichtmuseen hätten den Auftrag des Landes, das historische kulturelle Erbe jeder Region abzubilden und das für jedermann:
Baden-Württemberg fördert Freilichtmuseen
Das Land fördert die sieben Museen mit fast zwei Millionen Euro im kommenden Jahr. Bei der Verteilung des Geldes spreche man sich ab, so Bär. Das meistbesuchte Museum in diesem Jahr war das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof.