In Engstingen (Kreis Reutlingen) hat sich vor sechs Jahren ein großes Unglück ereignet. Aus einer undichten Biogasanlage waren rund 1,5 Millionen Liter Gärsubstrat ausgelaufen. Die stinkende Brühe ergoss sich auf die Straße und in die umliegenden Gebäude. Auch die Gaststätte "PerDu" war davon betroffen.
Die Betreiberin des Lokals, Anja Wolfframm, äußert sich im Audio zur Neueröffnung nach dem Unglück:
Im Lokal stand die Brühe kniehoch. Die Wirtsräume und das Inventar wurden zerstört und die Existenz der Kneipen-Betreiber stand auf dem Spiel. Anja Wolfframm, die Tochter des damaligen Besitzers, hat das "PerDu" nun wieder eröffnet.
Keine Versicherung wollte für den Unfall an der Biogasanlage aufkommen
Eine Spezialfirma rückte damals an, um das Gebäude von innen und außen zu reinigen. Für Wolfframm stand sofort fest, das Lokal wieder zu eröffnen. Doch lange war unklar, wer für den Schaden aufkommt. Die Versicherungen sowohl des Biogasunternehmens als auch der Geschädigten stellten sich quer. Am Ende konnte die Gaststättenbesitzerin die Renovierung mit Fördergeldern des Landes und durch Entschädigungszahlungen finanzieren.
Dass das "PerDu" also nun nach Jahren der Ungewissheit wieder in neuem Glanz erstrahlen würde, war keine Selbstverständlichkeit. Die Gäste freuen sich über ihren neuen-alten Treffpunkt. Viele sind sich einig: die Gaststätte ist genauso gemütlich wie früher, fast identisch. Da das Ereignis so dramatisch gewesen sei, sei es jetzt umso schöner, dass die Wirtschaft wieder aufhabe, so eine Besucherin.