Oberbürgermeister Boris Palmer, Ortsvorsteher Michael Rak und ein Firmenvertreter durchschneiden Klopapierband

Öffentliches Klo am Wein-Wanderweg

Oberbürgermeister Palmer weiht ökologische Wald-Toilette bei Tübingen ein

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Das bundesweit erste ökologische Wald-Klo ist am Sonntag am Premium-Wanderweg "Wengertwegle" eingeweiht worden. Wanderer können das Trockenklo bei Unterjesingen kostenlos nutzen.

Bei Tübingen ist die bundesweit erste Wald-Toilette in Betrieb genommen worden. Mit dabei war Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne).

Das Problem drückt wortwörtlich viele Menschen, die in der Natur unterwegs sind: man muss mal und natürlich findet sich in Wald und Flur keine Toilette. Dieses Problem bedrückte auch Michael Rak, den Ortsvorsteher von Tübingen-Unterjesingen, als in den Weinbergen der Ortes der Premium-Spazierwanderweg "Wengertwegle" eingerichtet wurde. Darum ließ er eine Trockentoilette entwickeln, die es beim Wandern und Spazieren erlaubt, das große und kleine Geschäft in einer frei zugänglichen Toilette am Wegesrand zu verrichten.

Forsthochschule Rottenburg hat mitentwickelt

Ortsvorsteher Rak wandte sich mit seinem Klo-Problem an die Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg. Denn einfach eines der weithin bekannten Plastik-Häuschen im Wald aufzustellen, ist nicht erlaubt. Daraufhin, so die Tübinger Stadtverwaltung, wurde ein Hochschul-Projekt angestoßen. Gemeinsam mit der Böblinger Firma "Klos to nature" hat man dann eine Trockentoilette entwickelt, die auch in Wasser- und Naturschutzgebieten aufgestellt werden darf. Als Vorbild dienten Klo-Modelle, die unter anderem in Afrika zum Einsatz kommen.

So berichtet Thomas Scholz in den SWR4-Regionalnachrichten über die Klo-Einweihung

Unterjesingen kostet das Klo 200 Euro monatlich

Auch andernorts, etwa bei Musikfestivals, kommen Trockentoiletten zum Einsatz, allerdings meist nur für kurze Zeit. Am Wanderweg bei Unterjesingen soll das Klohäuschen zur Dauereinrichtung werden. Doch zunächst wird es erstmal sechs Monate lang getestet. Denn aus der Gemeindekasse müssen pro Monat 200 Euro bezahlt werden. Damit ist laut Ortsvorsteher Rak aber alles finanziert, bis hin zur regelmäßigen Reinigung. Allerdings wird sich noch zeigen müssen, wie die Menschen mit dem Klohäuschen umgehen. Tübingens Oberbürgermeister Palmer vermutete schon nach einem Probe-Klobesuch bei der Einweihung: " Ich glaube, die Unterjesinger Jugend wird da noch andere Sachen machen!"

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SWR

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