Naturschützern ist es gelungen, die bedrohte Vogelart der Kiebitze wieder im Neckartal anzusiedeln. Durch Trockenlegung von Ackerflächen war der Kiebitz bereits verschwunden. Der Wasserversorger Ammertal-Schönbuch Gruppe und der Naturschutzbund Baden-Württemberg (Nabu) gestalten nun die Felder zwischen Rottenburg und Wurmlingen zur "Wohlfühl-Oase" für Kiebitze um.
Der Kiebitz liebt es nass
Der Kiebitz findet seine Nahrung vor allem in wassergefüllten Mulden, sogenannten "Blänken". Damit sich das Wasser dort sammeln kann, wurden Drainagen entfernt. Jetzt ist der Boden wieder feucht und die Kiebitze können in kleinen Pools nach Futter stochern.
Viele Jahre stand die Landwirtschaft im Vordergrund, weiß Karin Kilchling-Hink vom Nabu Rottenburg. Die Biologin setzt sich im Neckartal für den Schutz der seltenen Vogelart ein. Auf den ausgetrockneten Feldern konnten die Kiebitze nichts mehr zu fressen finden oder ungestört brüten.
Schutz für Kiebitz-Kücken
Damit die Kiebitze in Ruhe brüten können, haben viele ehrenamtliche Helfer, Zäune aufgestellt. So sind die Vögel und ihre Brutstätten vor Hund, Dachs und Fuchs geschützt. Auch Spaziergänger können nun nicht mehr über die Graswege gehen. Mit dem Brüten haben die Kiebitze aber laut Karin Kilchling-Hink noch nicht angefangen, da es derzeit noch zu kalt ist.
Doch vielleicht wird es bald soweit sein, denn zum optimalen Brutplatz gehört auch kurzes Gras. Hierfür sorgen Rinder, die ihren Platz mit den Kiebitzen teilen und die Wiesen als Weidefläche nutzen.
Kiebitze auch im Ammertal gesichtet
Nicht nur im Neckartal, auch im Ammertal werden die Äcker für Kiebitze umgestaltet. An beiden Orten sind schon viele Kiebitze gesichtet worden. Im Neckartal sahen die ehrenamtlichen Helfer beim Zaunaufbau 50 Kiebitze am Himmel fliegen, erzählt Karin Kilchling-Hink. Im Ammertal sind im letzten Jahr drei erfolgreiche Bruten mit Jungtieren entdeckt worden.