Vier kleine Katzenbabys warten auf ihre Mama. In Horb-Nordstetten ist die Katzenseuche aufgetreten. Sie endet oft tödlich. (Symbolbild)

"Schrecklich, Katzenbabys beim Sterben zuzusehen"

Katzenseuche in Horb aufgetreten - Tierärzte raten dringend zur Impfung

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Magdalena Knöller
Magdalena Knöller

Katzenbesitzer in Horb-Nordstetten sind in Aufregung. Dort sind mehrere Katzen und Katzenbabys an der sogenannten Katzenseuche gestorben. Tierschützer und Ärzte raten zur Impfung.

In Horb-Nordstetten (Kreis Freudenstadt) sind mehrere Katzen und Katzenbabys - meist wildlebende - am Parvovirus verstorben. Ehrenamtliche des Tierschutzvereins Horb mussten selbst mitansehen, wie fünf Katzenbabys in ihrer Pflegestelle qualvoll gestorben sind. "Das war grausam", sagt Beatrice Buchmann vom Vorstand dem SWR. Eine emotional schwierige Zeit liege ganz aktuell hinter ihnen, ergänzt Jacqueline Dießner.

Das ist schrecklich, Katzenbabys beim Sterben zuzusehen.

Da es die ehrenamtlichen Helferinnen so getroffen und betroffen gemacht hat, wollen sie vor der Erkrankung warnen und erinnern auf dem Facebook-Kanal des Vereins alle Katzenhalterinnen und -halter daran: "Lasst eure Katzen dringend gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen impfen! Auch Wohnungskatzen!"

So viele Katzenseuche-Fälle aktuell bekannt

Jacqueline Dießner vom Tierschutzverein in Horb hat von weiteren rund zehn Katzen gehört, die in den vergangenen Tagen an der Katzenseuche verendet sind. Sie dürfen nicht begraben, sondern müssen verbrannt werden, weil sie infektiös sind. Der Erreger halte sich bis zu einem halben Jahr an Schuhen, Kleidung und Gegenständen, sagt sie. Er kann dadurch leicht verbreitet und in die Wohnung eingeschleppt werden.

"Horb hat ein massives Katzenproblem"

Tierärztin Susanne Schmid in Rottenburg-Ergenzingen (Kreis Tübingen) hat vor kurzem eine erkrankte Katze behandelt. Sie würde es begrüßen, wenn noch mehr Katzen gegen Katzenseuche geimpft würden - vor allem die Freigänger. Sie sieht in Horb ein "massives Katzenproblem", die Katzenschutzverordnung sei nur "halblebig": Sie verpflichtet die Tierhalter zwar zur Kennzeichnung, allerdings nicht zur Kastration. Auch Dießner kritisiert die Verordnung und sieht darin den Grund für die zu vielen Streunerkatzen. Wildlebende Katzen kann man nicht wie anfangs nötig nach vier Wochen nochmal impfen - "die erwischt man nicht nochmal".

Erhöhte Dunkelziffer wegen wilder Katzen?

Eine weitere Tierärztin aus der Umgebung bestätigt dem SWR, fast zehn Katzen in ihrer Praxis behandelt und auf das Parvovirus getestet zu haben. Sie möchte namentlich nicht genannt werden. Sie vermutet eine hohe Dunkelziffer der Erkrankten aufgrund der vielen wildlebenden Katzen. Auch sie rät dringend zur Kastration und zur Impfung der Haustiere. Für geimpfte Tier bestehe keine Lebensgefahr.

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