Eine junge Deutsche ist nach intensiven diplomatischen Bemühungen und mehr als zweieinhalb Jahren aus dem Gefängnis in Venezuela entlassen worden und nach Deutschland zurückgekehrt. Es handelt sich dabei um die 30-jährige Katharina M. aus Bad Urach (Kreis Reutlingen). Das hat die Reutlinger Bundestagsabgeordnete Beate Müller-Gemmeke (Grüne) dem SWR bestätigt. Die 30-Jährige war wegen angeblichen Schmuggels von einem halben Kilogramm Marihuana zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden, hatte die Tat aber stets bestritten.
Große Unterstützung für Katharina M. aus Deutschland
Katharina M. hatte versucht, gegen das Urteil vorzugehen. Die Behörden in dem südamerikanischen Land lehnten eine Berufung aber ab. Stattdessen musste die 30-Jährige ihre Haftstrafe antreten. In Deutschland bildete sich daraufhin ein Unterstützerkreis, der mit Spendensammlungen und Benefizveranstaltungen versuchte, der Verurteilten und ihrer Familie zu helfen. Auch auf diplomatischem Weg wurde versucht, Katharina M. aus der Haft zu bekommen.
Laut "Spiegel": Außenministerin Baerbock vermittelte persönlich
Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" hatte sich auch Bundes-Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in den vergangenen zweieinhalb Jahren um die Freilassung bemüht. Aus mit den Verhandlungen betrauten Kreisen heißt es, aus einem Telefonat mit Baerbocks venezuelanischem Amtskollegen soll sich die Aussicht auf eine humanitäre Lösung ergeben haben.
Katharina M. bereits wieder in Deutschland gelandet
Wie die Sprecherin der 30-Jährigen der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, landete sie am Sonntag in München und wurde von ihren Eltern am Flughafen abgeholt. Es gehe ihr "den Umständen entsprechend gut". Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, die Frau sei vor ihrer Freilassung von der Deutschen Botschaft in Caracas betreut worden.
Anwalt lobt Einsatz der Unterstützer und Diplomaten
"Ich bin froh und erleichtert, dass unsere Bemühungen und unsere Unnachgiebigkeit um die Freilassung der jungen Frau zum Erfolg geführt haben", schreibt Nikolaos Gazeas, der Anwalt der 30-Jährigen, in einer Mitteilung. Ohne engagierten diplomatischen Einsatz seien Freilassungen dieser Art nicht möglich. Ohne den Einsatz des Auswärtigen Amtes wäre die junge Frau heute nicht in Deutschland, so Gazeas weiter.