Die Firma Hellstern aus Wannweil (Kreis Reutlingen) hat ein ergonomisches OP-Hilfssystem für Chirurgen entwickelt. Das sogenannte "Exoskelett" namens Noac soll künftig in der Frauenklinik in Tübingen eingesetzt werden. Laut Bernhard Krämer, dem stellvertretenden ärztlichen Direktor der Tübinger Gynäkologie, litten viele Ärztinnen und Ärzte unter Muskelverspannungen und Skeletterkrankungen aufgrund stundenlanger Operationen. "Noac" könne seiner Meinung nach hier Abhilfe schaffen.
Erfindung aus Wannweil entlastet Chirurgen bei OP
In das "Exoskelett" hängt sich der operierende Arzt mit Tragegurten in eine Stützsäule ein und sitzt auf einer Art Fahrradsattel. Der jeweilige Operateur kann sich darin normal bewegen und wird in jeder Position sicher gehalten. "Quasi Sitzen im Stehen", sagte die Entwicklerin Sabrina Hellstern dem SWR. Die Erfindung sei längst überfällig gewesen. In der Industrie habe jeder Facharbeiter am Band solche ergonomischen Arbeitsplätze.
Festanstellung gekündigt und Start-Up gegründet
Das "Exoskelett" erfunden haben Sabrina Hellstern und Claudia Sodha. Für ihren Traum der Arbeitserleichterung haben die beiden Erfinderinnen ihre Festanstellungen in der Medizintechnik gekündigt, einen Kredit aufgenommen und ein Start-Up gegründet. Trotz Familie und kleiner Kinder haben sie "Noac" innerhalb von sechs Jahren zur Marktreife gebracht.