Er hat schon öfter eigene und teils gewöhnungsbedürftige Eiskreationen ausprobiert: Thomas Micolino vom Eiscafé Rino in Rottenburg (Kreis Tübingen). Gorgonzola- oder auch Goldeis hat er schon gemacht. Jetzt hat er wieder was Neues: Schon seit zwei Jahren habe er über eine Eissorte mit Grillen nachgedacht, erzählt Micolino. Weil Hausgrillenmehl laut EU-Verordnung jetzt in Europa verarbeitet werden darf, hat er jetzt testweise ein Grilleneis in der Auslage.
Rottenburger sind skeptisch
Bei den Passanten ruft das Eis mit Grillenmehl und ganzen Tieren aber gemischte Reaktionen hervor. Einige trauen sich - andere können sich nicht vorstellen, Insekten zu essen. Wozu auch? Welchen Vorteil sollte ein Eis mit Grillenmehl gegenüber normalem Eis haben? Für Thomas Micolino ist sein Eis aber mehr als nur ein Werbegag, sagt er.
Gilleneis: nussig - mit Vanille-, Keks- und Honiggeschmack
Immer mehr Produkte enthalten Insektenmehl, so Micolino. Deshalb wollte er herausfinden, ob man es auch in Eiscreme verarbeiten kann. Ein halbes Jahr lang hat er mit dem Grillenmehl experimentiert. Schließlich hat es geklappt. Mit extrem fein gemahlenem Mehl - damit man das Mehl im Eis nicht rausschmeckt.
Damit der Geschmack der Grillen etwas abgemildert wird, gibt er Waldhonig-, Vanille- und Cookies-Extrakt dazu. Das Eis schmecke gut, findet Micolino. Und Kunden, die das Eis probiert haben, finden auch: Grilleneis zu essen ist reine Kopfsache. Die Insekten haben einfach nur einen leicht nussigen Geschmack.