Um Gefahren aus dem All zu erkennen

Bundeswehr plant Weltraumüberwachung: Teleskope kommen nach Meßstetten

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Nathalie Waldenspuhl
Nathalie Waldenspuhl ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Mit den Teleskopen auf dem Truppenübungsplatz in Meßstetten will die Bundeswehr unabhängiger von anderen Nationen werden. Sie sind Teil eines neuen Systems zur Weltraumüberwachung.

Die Bundeswehr will in Meßstetten (Zollernalbkreis) zwei Teleskope aufstellen. Das hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.

Geplant sei der Bau von zwei etwa acht Meter hohen Türmen auf dem Truppenübungsplatz, heißt es in der Mitteilung. Mit den beiden Teleskopen kann man dann zwischen 400 und 36.000 Kilometer in die Höhe schauen. Die Geräte in Meßstetten sollen Daten sammeln und diese an das Weltraumlagezentrum im nordrhein-westfälischen Uedem (Kreis Kleve) übertragen.

Wofür die Teleskope in Meßstetten dienen sollen

Die Teleskope sind Teil eines neuen Systems zur "Weltraumüberwachung", so das Beschaffungsamt der Bundeswehr. Ein Sprecher sagte dem SWR: Ziel sei es, das Weltall unabhängig von anderen Nationen beobachten zu können. Das sei wichtig, um potenzielle Gefahren aus dem All schnell zu erkennen und entsprechende Behörden und Satellitenbetreiber frühzeitig zu warnen.

Zu solchen Gefahren zählt laut Mitteilung etwa umherfliegender Weltraumschrott, aber auch "mögliche Wiedereintritte von Weltraumobjekten" in die Atmosphäre. Was genau unter solchen "Weltraumobjekten" verstanden wird, führte der Bundeswehrsprecher auf Nachfrage nicht aus.

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Inbetriebnahme auf Truppenübungsplatz ab 2026

Bis Ende 2025 sollen die Teleskope in Meßstetten aufgebaut sein. Danach muss noch die Technik installiert werden. Die Bundeswehr kann die Geräte dann voraussichtlich im Jahr 2026 nutzen.

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