Aus dem All in den Alltag

Wie Raumfahrt-Erfindungen unser alltägliches Leben revolutionieren

Stand
Autor/in
Sara Pipaud

Auf der Erde leben wie ein Astronaut – das tun wir tatsächlich jeden Tag. Die Erfindungen aus der Raumfahrt sind in unserem Alltag nicht mehr weg zu denken. Denn Vieles von dem, was wir tagtäglich nutzen, ist eigentlich für Astronauten erfunden worden.

Die Technologie im Weltraum musste sich aufgrund der besonderen Umstände im All schnell und stetig weiterentwickeln. Dabei sind viele Erfindungen entstanden, die ihren Weg in unseren Alltag gefunden haben – fünf Beispiele.

Memory Foam: Eine himmlische Ruhe

Memory Foam
Memory-Schaum passt sich unserem Körper genau an, was ihn vor allem bei Kissen zu einem beliebten Material macht.

Beginnen wir mit dem Memory Foam, einem Material, das in vielen Matratzen und Kissen zu finden ist. Ursprünglich entwickelt, um den Druck auf Astronauten während des Starts zu reduzieren, bietet Memory Foam eine himmlische Ruhe für einen erholsamen Schlaf in der Schwerelosigkeit unseres Schlafzimmers.

Klettverschluss: Ein galaktisches Befestigungssystem

Klettverschluss
Der Klettverschluss: Eine Erfindung die heute nicht mehr weg zu denken ist, ob an Schuhen, beim Blutdruckmessen oder auf Babywindeln.

Der Klettverschluss, der sich in unserem täglichen Leben unauffällig einfügt, hat seinen Ursprung zwar nicht in der Raumfahrt, wurde durch diese aber erst richtig populär.

Der Schweizer Erfinder George de Mestral entwickelte den Klettverschluss nach einem Jagdausflug. Inspiriert von den Haken der Klettenpflanzen, bietet er eine einfache und zuverlässige Befestigungsmethode. Diese Erfindung ist in Raumanzügen genauso nützlich ist wie in unseren Schuhen und Taschen.

Staubsaugerroboter: Intelligente Helfer aus dem Orbit

Staubsaugerroboter
Kleine Roboter aus dem All, die sich um unseren Haushalt kümmern: Staubsauger-Roboter sind in Millionen Haushalten alltäglich geworden, mittlerweile auch in Kombination als Saug-Wisch-Roboter.

Die Idee eines autonomen Staubsaugers, der unsere Böden reinigt, mag wie Science-Fiction klingen, ist aber längst Realität geworden. Diese kleinen Roboter, die unschuldig unsere Wohnzimmer patrouillieren, wurden für die Raumfahrt entwickelt – denn auch im All muss mal geputzt werden.

Wasserfilter: Sauberes Wasser im Weltall

Wassertropfen
Wasserfilter ermöglichen nahezu überall den Zugang zu Trinkwasser.

Woher kommt eigentlich das Wasser für die Astronauten? Das meiste wird aus der Wiederaufbereitung von Abwasser oder Urin gewonnen. Damit dieses Wasser dann auch unbedenklich getrunken werden kann, wurden Wasserfilter entwickelt, die alle Schadstoffe herausfiltern.

Die fortschrittlichen Wasserfiltersysteme, die ursprünglich für die Raumstationen entwickelt wurden, sind nun in nahezu jedem Supermarkt erhältlich und sorgen dafür, dass sauberes Wasser überall verfügbar ist.

 GPS: Navigation aus den Sternen

Navi im Handy
Mithilfe von GPS kommt man ans Ziel, auch wenn der Orientierungssinn versagt.

Orientierungslos in einer neuen Stadt? Kein Problem! Heutzutage kann mithilfe des GPS im Smartphone innerhalb von Sekunden der richtige Weg gefunden werden.

Das Global Positioning System, kurz GPS, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Raumfahrt unseren Alltag prägt. Ursprünglich für die Navigation im Weltraum entwickelt, ist GPS nun ein unverzichtbares Werkzeug für die Navigation auf der Erde.

Neben diesen fünf Beispielen gibt es allerdings noch viele mehr: Dassv die Teflon-Pfanne auch dazu gehört, ist allerdings ein Mythos.

Ausstellung in Speyer beschäftigt sich mit Erfindungen aus dem All

Welche Erfindungen noch aus dem All stammen, werden in der Sonderausstellung „ALL.TÄGLICH!“ im Technikmuseum in Speyer gezeigt. In dieser kann man sehen, welche Innovationen aus dem All einen direkten Einfluss auf Bereiche wie Wohnen, Gesundheit, Reisen, Mobilität und Bildung haben.

Die Sonderausstellung ist Teil Europas größter Raumfahrtausstellung im Speyerer Technikmuseum und umfasst insgesamt 650 Ausstellungsstücke – Spitzenwert in Europa.

Circa 590 davon stammen von Kurator Gerhard Daum, dessen Faszination für den Weltraum ihn schon sein ganzes Leben begleitet. Er hat sie in seiner Arbeit als Raumfahrtjournalist und den damit entstandenen Netzwerken über die Jahre hinweg gesammelt.

Die Ausstellung kann bis zum 24. November besucht werden.

Zeitwort 28.1.1754: Zufalls-Entdeckungen bringen die Wissenschaft voran

Wer nicht sucht, der findet: zum Beispiel Penicillin, die Mikrowelle oder den Klettverschluss. Das Fachwort für solche Entdeckungen ist „Serendipity“

SWR2 Zeitwort SWR2

Sicherheit Zielscheibe GPS – Angriffe auf Satellitenkommunikation

„Spoofing“ heißt das Manipulieren von Navigationsdaten. Es geschieht täglich, mit teilweise gravierenden Folgen für Seeverkehr und Welthandel. Besonders aktiv: Russland und China. Die Angriffe sind auch Teil der elektronischen Kriegführung.

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Sara Pipaud