Der Stuttgarter Technologiekonzern Bosch wird kein eigenes Zentrum für Künstliche Intelligenz (KI) in Tübingen bauen. Das teilte das Unternehmen am Freitag zusammen mit seinem Kooperationspartner Cyber Valley mit. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass es nicht mehr der "unternehmerischen Realität" entspräche, mehrere hundert Menschen an einem Ort zusammenarbeiten zu lassen. Geplant war ein Bosch-Campus für rund 700 Experten. Sie sollten von anderen Standorten nach Tübingen übersiedeln und dort nicht nur gemeinsam forschen, sondern teilweise auch zusammen wohnen.
"Globales Geschehen" spricht gegen Investition
Der Bau eines eigenen Forschungsgebäudes sei auch vor dem Hintergrund des "globalen Geschehens" nicht mehr erforderlich, wie das Unternehmen mitteilte. Virtuelle Teams würden schon jetzt erfolgreich zusammenarbeiten.
Trotzdem will Bosch die KI-Forschung in Baden-Württemberg nicht komplett einstellen. Daher strebe man eine gemeinsame Lösung mit der Stadt Tübingen, der dortigen Universität und den Max-Planck-Instituten an, so eine Sprecherin von Bosch. "Derzeit entstehen erste Gedanken zu einem gemeinsamen Gebäude, in dem Bosch dann einen Teil in Anspruch nehmen könnte." Daneben bleibe Bosch auch in Zukunft Partner der Forschungskooperation Cyber Valley.
Cyber Valley stellt enge Partnerschaft mit Bosch klar
Ursprünglich sollte das KI-Innovationszentrum als eigenes Gebäude in Kooperation mit dem Tübinger Cyber Valley realisiert werden. Obwohl der Plan nun verworfen wurde, bekräftigt das Forschungskonsortium, welches sich auf KI spezialisiert hat, die Partnerschaft mit Bosch. "Bosch bleibt ein wichtiger, langfristiger und sehr engagierter Cyber Valley Partner", so ein Sprecher von Cyber Valley in einer Pressemitteilung.