Weihnachtshaus

50.000 Lichter im Garten

Weihnachtshaus in Lichtenstein leuchtet trotz Energiekrise

Stand
Autor/in
Sonja Legisa

Lichterketten und Figuren: In Lichtenstein gibt es ein privates Haus mit einem Garten, in dem um die 50.000 Lämpchen leuchten: ein Besuchermagnet in der Vorweihnachtszeit.

Trotz Energiekrise und erhöhten Energiepreisen hat Familie Meißel aus Lichtenstein (Kreis Reutlingen) entschieden, ihr Weihnachtshaus im Dunkeln erstrahlen zu lassen. Weihnachsmänner, Rentiere, Schneeflocken - alles leuchtet.

Strom für 50.000 Lämpchen im Garten

Der Vorgarten der Familie ist nicht sehr groß, aber für dutzende Lichterketten und achtzig verschiedene Weihnachtsfiguren reicht der Platz. Wenn Jörg Meißel pünktlich um halb sechs die Beleuchtung einschaltet, erstrahlt die ganze Sackgasse im bunten Lichterschein. Bis zu 250 Besucher kämen zweitweise am Wochenende, um das Haus zu bewundern, sagt er.

Familie Meißel vor ihrem leuchtenden Weihnachtshaus
Familie Meißel liebt die Weihnachtszeit im Winter. Sogar ihre Tochter haben sie "Snow" genannt.

Weihnachtshaus verbraucht soviel Strom wie zwei Staubsauger

Der Elektriker und leidenschaftliche "Weihnachtshaus-Schmücker" Meißel hat die Stromkosten stets im Blick. Über eine App sieht er auf seinem Handy ständig, wie hoch der Verbrauch ist. So benötigt seine Weihnachtsbeleuchtung so viel Strom, wie wenn man statt der Beleuchtung dreieinhalb Stunden zwei Staubsauger einschalten würde. Um Strom zu sparen, sind 95 Prozent LED-Lichter. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach kann er zudem selbst Energie produzieren. Fast vierzig Tage lang lässt Familie Meißel ihr Weihnachtshaus erstrahlen. Dadurch entstehen Mehrkosten von 250 Euro.

"Andere verbrauchen den Strom an anderer Stelle.[…] Außerdem haben wir eine Photovoltaikanlage auf dem Dach."

Nikolaus mit Kindern am Weihnachtshaus
Jörg Meißel begeistert Groß und Klein als Nikolaus vor seinem Weihnachtshaus. Bei der Eröffnungsfeier sammelt die Familie Spenden. Dieses Jahr kamen rund 1.000 Euro für krebskranke Kinder zusammen.

Kritische Stimmen zu seiner Weihnachtsbeleuchtung in Zeiten der Energiekrise habe Meißel noch nicht gehört. Wenn die Leute etwas kritisieren, ginge es meistens um die Gestaltung der Weihnachtslandschaft. Die einen würden warmweiße Beleuchtung bevorzugen, die anderen eher bläuliche, so Meißel.

"Wenn man die strahlenden Kinderaugen sieht, ist mir das völlig egal und wir haben 95 Prozent LED und dann ist es gar nicht so extrem."

Um Strom zu sparen werden Lichterketten und Weihnachtsfiguren dieses Jahr eine Stunde kürzer eingeschaltet, das heißt von halb sechs bis neun Uhr. Früher war das Haus bis zehn Uhr nachts beleuchtet.

Rote Glocken am Weihnachtshaus
Jörg Meißel ist es wichtig, dass in der Deko alle Farben vorkommen - bunt muss es sein. Er hat auch das letzte Wort: Die Kinder dürfen aber Vorschläge machen, welche Figuren wohin kommen.

Viele Familien kommen zum Weihnachtshaus

Aufgrund von Corona blieb die Sackgasse von Meißels zwei Winter lang dunkel. Ein drittes Mal wollte sich die Familie nicht abhalten lassen, das Weihnachtshaus zu schmücken - erst recht nicht von der Energiekrise. Doch zuerst fragten sie ihre Fans auf Facebook, ob sie trotz Energiekrise das Weihnachtshaus einschalten sollten. Fast 200 stimmten dafür. Als Jörg Meißel im November zum ersten Mal das Haus erstrahlen ließ, war die Familie nicht alleine: 450 Menschen kamen aus der Umgebung, um mitzufeiern.

"Viele Kinder wollen abends noch vorbeikommen, bevor sie ins Bett gehen - nach dem Motto: Oma, Opa, Mama und Papa, kommt, wir gehen zum Weihnachtshaus, weil sonst kann ich nicht schlafen."

Auch in der Nachbarschaft gibt es viele Anhänger. "Es würde etwas fehlen, wenn es nicht beleuchtet ist", sagt eine Nachbarin, die angrenzend zu Meißels wohnt. Eine andere meint: "Es ist sehr pompös, aber unserem Enkel gefällt's".

leuchtende Eisbären und Pinguine am Weihnachtshaus
Das Weihnachtshaus von Familie Meißel kennt jeder in Lichtenstein. Diesmal, sagt Meißel, soll es etwas dezenter und altertümlicher sein, weniger "amerikanisch" - mehr warmweiße Lichter und Nikoläuse.

Vom kleinen Wintergrillen zum Weihnachtshaus

Angefangen hat alles vor über zehn Jahren mit einem kleinen Wintergrillen im Freundeskreis, als Jörg Meißel eine Lichterkette aufhängte. Im zweiten Jahr kam ein aufblasbarer Schneemann dazu. Die Resonanz war so positiv, dass Meißel immer mehr Figuren einkaufte und aufstellte. Nun lagern bei ihm insgesamt 300 Figuren, aus denen er jedes Jahr andere auswählt. Denn das Weihnachtshaus soll nie dem vorherigen gleichen und jedes Jahr eine Überraschung für die Kinder sein.

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