Manche Neugeborene müssen nach der Geburt genauer untersucht und überwacht werden. Bisher wurden diese Kinder vom Zollernalb Klinikum in andere Krankenhäuser verlegt. Für die Eltern bedeutete das oft, dass sie sich von ihrem Kind trennen mussten. Um das zu verhindern, gibt es jetzt eine neue Neugeborenenstation im Zollernalb Klinikum.
Neue Station: Eltern haben Bett neben Kind
Kinderärzte und Bereitschaftsdienste kümmern sich dort um die Säuglinge. Insgesamt gibt es sechs Wärmebettchen und hochmoderne Inkubatoren. Neben jedem Kinderbett ist eines für Mutter oder Vater. Laut Klinik ist das bundesweit so noch nicht üblich.
Versorgung nah am Wohnort möglich
Entbinden kann man in der Geburtsklinik Balingen schon lange. Rund 1.200 Kinder werden jährlich im Zollernalb Klinikum geboren, so die Klinik. Rund zehn Prozent der Neugeborenen, also knapp 120 Kinder, müssen aber genauer untersucht und überwacht werden, weil sie medizinische Unterstützung brauchen. Diese Unterstützung konnte die Klinik bisher nicht leisten.
Letztes Jahr mussten 80 Neugeborene, die im Zollernalb Klinikum geboren wurden, in umliegende Kliniken mit besserer Versorgung, verlegt werden. Mit der neuen Überwachungsstation könne man die Zahl der Verlegungen aber auf zehn reduzieren, schreibt die Klinik. Die Kinder könnten so überwiegend in Balingen bleiben.
Das heißt auch: Nur noch in Ausnahmesituationen müssen Neugeborene zur Überwachung an die Tübinger Uniklinik. Das ist zum Beispiel bei einem Frühchen der Fall oder, wenn das Kind mit einem schweren Herzfehler in Balingen zur Welt kommt.
Kinderklinik in Balingen will auch Frühchen behalten
Ein Kind, das vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wurde, gilt als Frühchen. Bislang können diese noch nicht in Balingen bleiben. Ziel sei es aber, auch Neugeborene ab der 32. Schwangerschaftswoche im Zollernalb Klinikum zu versorgen.