Mit ihren weiß-schimmernden Beeren sind Misteln eine beliebte Weihnachtsdekoration. Wachsen aber zu viele der immergrünen Schmarotzer auf einem Baum, kann das sehr schädlich sein. In Mössingen (Kreis Tübingen) wurde deshalb am Wochenende ausgemistelt.
Kampf gegen die Mistel mit der Stangensäge
Obwohl es zapfenkalt ist an diesem Samstagmorgen, treffen sich zehn Männer und Frauen, um der Mistel den Garaus zu machen. Das Netzwerk Streuobst und der Obst- und Gartenbauverein Mössingen haben der Mistel den Kampf angesagt. Um die Obstbäume zu retten, rücken sie mit Stangensägen und Leitern an. Denn wenn man das nicht macht und zu viele Misteln auf den Obstbäumen wachsen, geht der Baum kaputt, sagt der Erste Vorsitzende des Obst-und Gartenbauvereins Mössingen, Hans Wener.
Apfelbäume besonders von der Mistel befallen
Apfelbäume sind laut der Naturschutzorganisation NABU besonders betroffen. Die Misteln sind Schuld an Wucherungen und krebsartigen Schäden an den Bäumen. Unter der Last können auch Äste herunterbrechen. Das Gleichgewicht muss einfach hergestellt sein, so Uli Eder, der sich an der Aktion beteiligt. Er sei kein besonderer Mistelfeind - immerhin könne man sich unter der immergrünen Pflanze ja auch küssen, meint er schmunzelnd.
Die einen schaffen, andere schauen zu und bedienen sich
Während die einen langsam beim Mistelschneiden ins Schwitzen kommen, sind andere für einen Schwatz gekommen oder schauen einfach zu und bedienen sich an den abgeschnittenen Mistelzweigen. So wie Jürgen Eisler. Der Rentner wurde von seiner Frau beauftragt, von der Schnittaktion in Mössingen schöne Mistelzweige mitzubringen, als hübsche Weihnachtsdekoration.
Nach ein paar Stunden sind einige Obstbäume von den Misteln befreit. Hans Wener, der Erste Vorsitzende des Obst-und Gartenbauvereins Mössingen, ist müde, aber zufrieden mit der Aktion. "Wir haben viele Helfer motivieren können, niemand hat gemotzt. Was will man mehr", meint er lächelnd.