Wer aus Richtung St.Johann (Kreis Reutlingen) zum Uracher Wasserfall fahren will und dafür die Navigationsapp von Apple auf dem iPhone nutzt, landet teils auf Schotterpisten, auf denen Autos verboten sind. Darauf hat die Gemeinde St.Johann hingewiesen. SWR-Reporter Tim Richter ist der Sache nachgegangen und hat herausgefunden: Wer nur dem Navi folgt kommt nicht ans Ziel. Und es kann gefährlich werden.
iPhone führt auf Schotterpiste
Bei bestem Wetter macht sich der Reporter auf den Weg. Sein Ziel, Uracher Wasserfall, gibt er schnell in die App "Apple Karten" ein. Dann kann es losgehen. Doch schon nach kurzer Zeit wird es ihm mulmig, denn laut Navi soll er links abbiegen. Da geht es allerdings auf einem Schotterweg weiter und der wird immer schmaler. Außerdem kommen dem SWR-Reporter immer mehr Radfahrer entgegen. Der Weg ist ganz offensichtlich nicht für Autos gedacht.
Ein Ärgernis für Radfahrende und Wanderer
Die Vermutung bestätigt sich: Auf der schmalen Schotterpiste sind Autos verboten. Die Radfahrenden und Wanderer ärgern sich, dass dort trotzdem immer wieder Autos unterwegs sind. "Das ist total nervig, man will ja in die Natur", meint ein Spaziergänger. "Da kann ich auch auf der B10 spazieren gehen, wenn mir ständig Autos entgegenkommen." Und eine Radfahrerin weist darauf hin, nicht einfach dem Navi zu trauen, sondern besser auf Verkehrsschilder zu achten.
So sieht es auch die Polizei: "Die einschlägigen, straßenverkehrsrechtlichen Regelungen [...] gehen selbstverständlich jeglichen Routenvorschlägen der Navigationsgeräte vor." Tatsächlich gibt es ein solches Verbotsschild für Autos auch. Es ist nur nicht besonders gut zu sehen.
Rückwärts den Berg wieder hoch
Eine Wendemöglichkeit gibt es nicht auf dem engen Weg. Also bleibt Tim Richter nichts anderes übrig, als den Berg rückwärts wieder hochzufahren. Keine einfache Angelegenheit. Zum Uracher Wasserfall geht es für ihn dann nicht mehr weiter. Er fährt lieber auf richtigen Straßen - und vor allem vorwärts - zurück nach Hause.