Am Freitag hat in Freudenstadt eine Ausstellung gegen Lebensmittelverschwendung begonnen. Ein Ausstellungsstück zeigt Spielzeug-Männchen, die Slogans in die Luft halten. Dort steht: "Lieber mixen statt wegwerfen!" Oder: "Nichts verschwenden - alles verwenden". Anaïs Petit-Vassort und Klara Schmid haben die Ausstellung organisiert. Sie wollen die Menschen für weggeworfenes Essen sensibilisieren.
Frankreich Vorreiter im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung
Die Ausstellung blickt auch auf die französische Partnerstadt Courbevoie. Denn schon seit 2016 dürfen französische Supermärkte nicht verkaufte Lebensmittel nicht mehr wegwerfen. Frankreich war damals das erste Land weltweit mit so einem Gesetz. Supermärkte, die größer als 400 Quadratmeter sind, müssen aussortierte Lebensmittel, die noch essbar sind, spenden - etwa an die Tafel. Wer trotzdem Lebensmittel entsorgt oder vernichtet, bekommt eine Strafe. In Deutschland setzt man dagegen auf Freiwilligkeit: Konkrete Maßnahmen wie ein Gesetz gibt es nicht.
In Courbevoie fängt alles an
Ein Stadtrat aus Courbevoie im Nordwesten von Paris hat das Gesetz in Frankreich angestoßen: Arash Derambarsh begann 2014, weggeworfene Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen und so auf den Missstand aufmerksam zu machen. Die Aktion kam an, er startete eine Online-Petition. Am Ende folgte tatsächlich das Gesetz.
Freiwillige organisieren Ausstellung
Anaïs Petit-Vassort und Klara Schmid sind für die Ausstellung verantwortlich. Sie nehmen an einem Austauschprogramm der beiden Rathäuser Teil. Schmid ist für ein Jahr Botschafterin im Rathaus von Courbevoie, Petit-Vassort ist für diese Zeit im Rathaus Freudenstadt.
Shopping-Mall bewusst als Ausstellungsort
Die Ausstellung ist noch bis zum 24. November im Schwarzwald-Center. Der Ort ist bewusst gewählt - man sei damit an der "Quelle des Konsums". Petit-Vassort und Schmid wollen Menschen ansprechen, die gerade im Supermarkt einkaufen waren. Die Ausstellung soll sie dazubringen, sich mit ihren gerade gekauften Lebensmitteln zu beschäftigen.