Regenfälle und Tauwetter sorgen in Baden-Württemberg für Hochwasser und hohe Pegelstände. An manchen Orten im Land kann das schon zu Überflutungen und anderen Problemen führen: Die Hochwasservorhersagezentrale in Karlsruhe erwartet, dass das Hochwasser am Dienstag den kritischen Wert von 7,50 erreicht. Die Schifffahrt auf dem Rhein bei Karlsruhe würde dann eingestellt.
So ist die Lage am Rhein bei Karlsruhe
Insgesamt soll der Wasserstand am Messpunkt in Maxau im Verlauf des Dienstags auf über acht Meter ansteigen. Wie lange das Hochwasser und ein Stillstand auf dem Rhein andauern könnte, ist noch unklar.
Erst in der Nacht zum Donnerstag erwartet die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) Baden-Württembergs den sogenannten Scheitelwert am Rhein. Ab dann sollen die Wasserstände wieder fallen.
Vor rund drei Wochen kam die Schifffahrt auf dem Rhein bei Karlsruhe schon einmal zum Erliegen. Damals hielt das Hochwasser mehrere Tage an. An der Schleuse Iffezheim standen dadurch zeitweise bis zu 35 Frachtschiffe im Stau, manche sogar über eine Woche.
Pegelstand hat kritische Marke erreicht Wegen Hochwasser: Schifffahrt auf dem Rhein bei Karlsruhe eingestellt
Der Pegelstand auf dem Rhein bei Karlsruhe hat am Dienstagvormittag die kritische Marke von 7,50 Meter erreicht. Die Schifffahrt wurde zwischen Iffezheim und Germersheim eingestellt.
Rhein-Wasserstand zwischen Basel und Kehl zu hoch
Wegen des Hochwassers steht auch die Rhein-Schifffahrt zwischen Basel und Kehl (Ortenaukreis) still. Inzwischen ist in Kehl der kritische Pegel von siebeneinhalb Metern überschritten. In Basel hatte der Wasserstand vergangene Nacht gegen ein Uhr einen vorläufigen Höchststand von achteinhalb Metern erreicht. Laut der Schweizerischen Rheinhäfen war die Schifffahrt bereits am Abend zwischen Basel und der am Oberrhein bei Bad Bellingen (Kreis Lörrach) gelegenen Schleuse Kembs eingestellt worden.
Ab der Marke von sieben Metern müssen Schiffe im Stadtgebiet von Basel, wenn ihre Motoren nicht stark genug sind, von Schleppschiffen gezogen werden. Der Wasserstand des Rheins war zum Morgen hin gefallen und steigt nun wieder an.
Bodenseepegel bei Konstanz so hoch wie nie
Auch am Bodensee machen sich das Tauwetter und der Regen in den vergangenen Tagen und Wochen bemerkbar: Der Bodenseepegel lag am Dienstagmorgen bei Konstanz bei 4,02 Meter. Laut der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg ist das der höchste Pegel, der an einem 12. Dezember seit Beginn der Aufzeichnungen 1817 gemessen wurde.
Man gehe außerdem davon aus, dass der Pegelstand in den nächsten Tagen auf bis zu 4,25 Meter weiter steigt, so die Hochwasservorhersagezentrale. Damit sei der Pegel für Dezember außergewöhnlich hoch. Gefährlich sei das aber nicht.
Historische Höchstwerte für Dezember Hoher Bodenseepegel hat Folgen für Wasservögel
So hoch lag der Bodenseepegel in Konstanz Mitte Dezember seit Beginn der Messungen noch nie: Am Freitagmorgen betrug er 4,20 Meter. Darunter leider auch die Wasservögel.
Hochwassergefahr: Diese kleineren Gewässer in BW sind betroffen
Die Pegelstände steigen auch an anderen Gewässern in Baden-Württemberg. An den Flüssen Schussen, Argen und Riß sowie in der Donau und ihren Zuflüssen kann es in den kommenden Tagen zu kleineren Hochwasserereignissen kommen, sagt Manfred Bremicker von der Landesanstalt für Umwelt. Die seien in dieser Jahreszeit aber nicht unüblich. Auch in den Weststaulagen des Schwarzwaldes sowie im Allgäu besteht regional Hochwasser- und Überflutungsgefahr.
Der Wetterbericht von SWR Aktuell für Baden-Württemberg vom Montagagabend, 11. Dezember 2023:
Deutscher Wetterdienst: Milde Temperaturen und Regen
Der Regen bleibt Baden-Württemberg erst einmal weiterhin erhalten. In Südbaden beginnt es zu regnen, später breitet sich der Regen in ganz Baden-Württemberg aus. In den Weststaulagen des Schwarzwaldes sowie im Allgäu kommt am meisten herunter.
Die Temperaturen steigen auf bis zu 14 Grad am Kaiserstuhl. Dazu frischt der Südwestwind vorübergehend stark böig auf. Morgen wird Schauerwetter mit Wolkenlücken erwartet, die Temperaturen bleiben weiter mild. Am Donnerstag soll es wieder allmählich kühler werden.