Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die baden-württembergische Metall- und Elektroindustrie ist am Dienstag in Ludwigsburg ohne Ergebnis zu Ende gegangenen. Das von Südwestmetall vorgelegte Angebot hat die Gewerkschaft IG Metall als enttäuschend zurückgewiesen. Die Arbeitgeberseite hatte bundesweit eine Lohnerhöhung von insgesamt 3,6 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten vorgeschlagen.
Wer so ein Angebot vorlege, provoziere den Konflikt, sagte die baden-württembergische IG Metall-Chefin Barbara Resch. Sie kündigte an, Warnstreiks in den Betrieben vorzubereiten. Vertreter der Gewerkschaft in anderen Regionen in Deutschland hatten das Angebot bereits zuvor zurückgewiesen.
Arbeitgeber hoffen auf schnelle Einigung
Die Arbeitgeber hatten gehofft, mit ihrem Angebot eine schnelle Lösung des Tarifkonflikts möglich zu machen. Konkret sieht die Offerte eine Tariferhöhung von 3,6 Prozent in zwei Stufen vor: 1,7 Prozent zum Juli 2025 und weitere 1,9 Prozent zum Juli 2026. Außerdem sei eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütung vorstellbar, so die Unternehmer.
Das Angebot ist bundesweit unter den Metall-Arbeitgeberverbänden abgestimmt und wurde am Dienstag sowohl bei den regionalen Tarifrunden in Baden-Württemberg, im Bezirk Küste, in Bayern und Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Südwestmetall-Chef Harald Marquardt sagte in Ludwigsburg, man liege mit den 1,7 Prozent knapp über der derzeitigen Inflationsrate. Es sei angesichts der schlechten Lage vieler Betriebe ein sehr gutes Angebot.
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Großer Demozug durch Ludwigsburg
In Baden-Württemberg wurden die Verhandlungen am Nachmittag in Ludwigsburg geführt. Zuvor hatte die Gewerkschaft IG Metall zu einem Demozug durch die Stadt aufgerufen. Laut IG Metall waren mehr als 6.000 Menschen bei der Protestaktion dabei. Das sei Rückenwind für die Forderung der IG Metall, sagte BW-Chefin Barbara Resch vor Ort.
Die Gewerkschaft fordert weiterhin für die rund eine Million Beschäftigten im Land sieben Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten ab 1. Oktober. Azubis und dual Studierende sollen zudem mit 170 Euro mehr im Monat überproportional profitieren.
Ende Oktober gehen die Metall-Tarifverhandlungen in Baden-Württemberg weiter. Dann voraussichtlich bereits begleitet von Warnstreiks.