Mit einer Flex wird ein Auspuff abgeschnitten. In der Metall- und Elektroindustrie gibt es nach Angaben des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall viele Herausforderungen.

Eine Million Beschäftigte in BW betroffen

Tarifverhandlungen Metall- und Elektroindustrie: IG Metall lehnt Arbeitgeberangebot ab

Stand
Autor/in
Christof Gaißmayer
Onlinefassung
Christoph Schöneberger
Fotoshooting SWR Studio Heilbronn Mitarbeiter Dezember 2022

In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaft lehnt dieses ab und droht, Warnstreiks vorzubereiten.

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die baden-württembergische Metall- und Elektroindustrie ist am Dienstag in Ludwigsburg ohne Ergebnis zu Ende gegangenen. Das von Südwestmetall vorgelegte Angebot hat die Gewerkschaft IG Metall als enttäuschend zurückgewiesen. Die Arbeitgeberseite hatte bundesweit eine Lohnerhöhung von insgesamt 3,6 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten vorgeschlagen.

Wer so ein Angebot vorlege, provoziere den Konflikt, sagte die baden-württembergische IG Metall-Chefin Barbara Resch. Sie kündigte an, Warnstreiks in den Betrieben vorzubereiten. Vertreter der Gewerkschaft in anderen Regionen in Deutschland hatten das Angebot bereits zuvor zurückgewiesen.

Arbeitgeber hoffen auf schnelle Einigung

Die Arbeitgeber hatten gehofft, mit ihrem Angebot eine schnelle Lösung des Tarifkonflikts möglich zu machen. Konkret sieht die Offerte eine Tariferhöhung von 3,6 Prozent in zwei Stufen vor: 1,7 Prozent zum Juli 2025 und weitere 1,9 Prozent zum Juli 2026. Außerdem sei eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütung vorstellbar, so die Unternehmer.

Das Angebot ist bundesweit unter den Metall-Arbeitgeberverbänden abgestimmt und wurde am Dienstag sowohl bei den regionalen Tarifrunden in Baden-Württemberg, im Bezirk Küste, in Bayern und Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Südwestmetall-Chef Harald Marquardt sagte in Ludwigsburg, man liege mit den 1,7 Prozent knapp über der derzeitigen Inflationsrate. Es sei angesichts der schlechten Lage vieler Betriebe ein sehr gutes Angebot.

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Großer Demozug durch Ludwigsburg

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Kundgebung in Ludwigsburg vor der zweiten  Tarifverhandlung in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg
Mit einem großen Demozug unterstrichen die Arbeitnehmer ihre Forderungen vor der zweiten Tarifverhandlung in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg.

Die Gewerkschaft fordert weiterhin für die rund eine Million Beschäftigten im Land sieben Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten ab 1. Oktober. Azubis und dual Studierende sollen zudem mit 170 Euro mehr im Monat überproportional profitieren.

Ende Oktober gehen die Metall-Tarifverhandlungen in Baden-Württemberg weiter. Dann voraussichtlich bereits begleitet von Warnstreiks.

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