Eine Demonstrant trägt bei einer Kundgebung eine Fahne der Gewerkschaft Verdi.

ver.di zufrieden mit dem Abschluss

Tarifeinigung im Einzelhandel in BW: Mehr Geld für 490.000 Beschäftigte

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Über ein Jahr haben sich die Tarifverhandlungen im baden-württembergischen Einzelhandel hingezogen. Jetzt gibt es eine Einigung - und zweistellige Entgeltsteigerungen.

Nach über 14 Monaten Tarifverhandlungen erhalten die rund 490.000 Beschäftigten im baden-württembergischen Einzel- und Versandhandel mehr Geld. Die Entgelte werden in drei Stufen erhöht. Das teilte die Gewerkschaft ver.di am Donnerstag mit.

ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Krüger sagte, die nun vereinbarten Tariferhöhungen ergäben kräftige, zweistellige Entgeltsteigerungen. In der maßgeblichen Gruppe der Verkäuferinnen und Verkäufer, in der sich etwa zwei Drittel der Einzelhandelsbeschäftigten befinden, betrage die tabellenwirksame Anhebung 13,7 Prozent. In den unteren Entgeltgruppen ergäben sich sogar Tarifsteigerungen bis zu 15,6 Prozent. "Mit dem nun erzielten Tarifergebnis können wir sehr zufrieden sein," sagte Krüger.

Erhöhung in drei Stufen

Die Tarifverträge wurden zum 31. März 2023 gekündigt, daher beginnt der neue Tarifvertrag ab dem 1. April 2023. Dementsprechend steigen die Gehälter rückwirkend ab 1. September 2023 um 5,3 Prozent, ab 1. April 2024 gibt es weitere 4,7 Prozent und ab 1. April 2025 weitere 1,8 Prozent, wie ver.di bekannt gab. Die Laufzeit betrage 36 Monate. Im August/September gibt es zugleich eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 Euro für die Mitarbeitenden. Sie ist steuer- und abgabenfrei. Die ver.di-Verhandlungskommission stimmte dem Tarifergebnis mit großer Mehrheit zu.

Verfahrene Situation zwischen Verdi und Arbeitgebern über 14 Monate

In Hamburg hatte es den ersten Tarifabschluss im Handel gegeben. Bis zu dem Hamburger Abschluss konnten auch zahlreiche Warnstreiks und Spitzengespräche die verfahrene Situation in dem Tarifkonflikt nicht verändern. ver.di war in allen Regionen mit einer Forderung von mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und einer Laufzeit von einem Jahr in die Verhandlungen gegangen.

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