Ein Arbeiter baut in einem Werk ein Getriebe zusammen. Symbolbild für Kurzarbeit

Umgang mit technologischer Transformation

Südwestmetall: Metall- und Elektroindustrie in BW vor großen Herausforderungen

Stand

Die angespannte wirtschaftliche Situation in Deutschland schlägt sich auch auf die Betriebe der Metall- und Elektroindustrie in BW nieder. 2024 soll neue Schwierigkeiten bringen.

Baden-württembergische Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie blicken auf ein aufreibendes Jahr zurück. "Die Prognosen für das Jahr 2024 sind nur geringfügig besser, die Stimmungslage in etlichen unserer Unternehmen ist eher gedrückt", prognostiziert Südwestmetall-Chef Joachim Schulz. Nun seien auch noch dringende Investitionen in Zukunftstechnologien und die Förderung von Innovationen durch Sparzwänge im Bundeshaushalt in Frage gestellt. Sollten sie ausbleiben, könnte sich die Situation sowohl für die Gesamtwirtschaft als auch für die Metallindustrie weiter verschlechtern.

"Ich bin aber Optimist und hoffe immer, dass die Prognosen positiv übertroffen werden", sagte Schulz. Ende Oktober waren in der Branche im Land 987.300 Männer und Frauen beschäftigt. Damit liege man rund zwei Prozent unter den Höchstständen von 2019, aber etwa 18 Prozent über 2010, teilte der Verband mit.

Bessere Rahmenbedingungen für Digitalisierung oder KI

Die Transformation der Automobilbranche sei in vollem Gange, das erzeuge massiven Veränderungsdruck, so Schulz. Digitalisierung oder neue Technologien wie Künstliche Intelligenz bedeuteten technologische Sprünge, bei denen sich die Unternehmen gewaltig anstrengen müssten, damit sie auch künftig international an der Spitze stünden. "Dies alles erfordert vor allem erhebliche Investitionen. Erschwert werden diese jedoch durch schwierige Rahmenbedingungen hier in Deutschland wie hohe Energiekosten, zu viel Bürokratie und zunehmenden Fachkräftemangel."

Die entscheidende Frage werde also sein, wie man diese Rahmenbedingungen verbessern könne, damit die Firmen auch hier am Standort in die Zukunft investierten und so Beschäftigung sichern könnten. "Viele der beklagten Zustände sind ja gar nicht neu, sie wurden nur von der guten wirtschaftlichen Entwicklung bei niedrigen Zinsen und niedriger Inflation überdeckt."

Stuttgart

Umfrage offenbart Auftragsmangel Metall- und Elektroindustrie in der Krise: Stellenabbau droht

Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in BW leiden unter der wirtschaftlichen Situation in Deutschland. Was ihnen zu schaffen macht, zeigt eine aktuelle Umfrage.

SWR1 Baden-Württemberg SWR1 Baden-Württemberg

Technischer Fortschritt könnte Produktion ins Ausland verlagern

Schulz warnte vor der Verlagerung von Produktion aus Baden-Württemberg ins Ausland. Die Unternehmen seien hier tief verwurzelt und wollten grundsätzlich auch in Zukunft hier produzieren und Arbeitsplätze sichern. "Bei der Entscheidung, wo ein Nachfolgeprodukt gefertigt werden soll, haben sie daher in der Vergangenheit immer wieder gewisse Kostennachteile hier am Standort in Kauf genommen und eben versucht, dies durch andere Verbesserungen auszugleichen."

Nun sei es aber ein großer Unterschied, ob man zum Beispiel ein Nachfolgemodell mit den vorhandenen Produktionsanlagen - mit gewissen Anpassungen - weiter produzieren könne, oder ob man aufgrund technologischer Sprünge ganz neue Anlagen benötige. "Dann ist weit weniger sicher, dass die Anschlussproduktion hier in Deutschland oder Baden-Württemberg bleibt." Solche Veränderungen erlebe man gerade bei der Branche auf breiter Front.

Stand
Autor/in
SWR

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.