Die wirtschaftliche Situation in der Metall- und Elektroindustrie bereitet vielen Unternehmen in Baden-Württemberg große Sorgen. Mehr als 40 Prozent der Unternehmen planen einen Stellenabbau, mehr als jedes zweite Unternehmen rechnet mit einem Umsatzrückgang, wie aus einer aktuellen Umfrage des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall hervorgeht.
Insgesamt beteiligten sich 405 Unternehmen aus der Branche an der Umfrage. Durchgeführt wurde sie zwischen dem 4. und 14. September und sie gilt als repräsentativ für die Mitgliedsunternehmen. Die Ergebnisse wurden am Montag veröffentlicht.
Mittelfristiger Ausblick besonders besorgniserregend
Laut den Umfrageergebnissen geben 55 Prozent der befragten Betriebe an, dass sie bereits jetzt zu wenige Aufträge haben (25 Prozent) oder bis Ende des Jahres mit einem Mangel an Aufträgen in einigen Bereichen rechnen (30 Prozent). Im Gegensatz dazu sind 45 Prozent der Unternehmen bis 2024 mit Aufträgen ausgelastet.
Besonders besorgniserregend ist der mittelfristige Ausblick, da 54 Prozent der Unternehmen im kommenden Jahr mit einem Umsatzrückgang im Vergleich zu 2023 rechnen. Lediglich 9 Prozent erwarten Umsatzsteigerungen, während 38 Prozent gleichbleibende Erträge prognostizieren.
Verband fordert Unterstützung von der Politik
Die Umfrage zeigt nach Einschätzung von Südwestmetall die wirtschaftlich angespannte Lage der Branche im Land. Dies könnte zur Folge haben, dass Arbeitsplätze abgebaut werden. Etwa 40 Prozent der befragten Unternehmen planen, Personal abzubauen, beispielsweise durch das Nichtbesetzen frei werdender Stellen. Etwa 3 Prozent gehen sogar von Entlassungen aus.
So bewertet der Vorstandsvorsitzende von Südwestmetall, Joachim Schulz, die Situation in der Metall- und Elektroindustrie:
Die steigenden Energiekosten stellen für viele Betriebe ein Problem dar. Der Verbandsvorsitzende Joachim Schulz sieht die Politik in der Verantwortung und fordert eine spürbare Entlastung, die nicht nur energieintensiven Unternehmen zugutekommt.
Schulz betonte auch die Bedeutung der Fachkräftesicherung, den Abbau von Bürokratie, strukturelle Reformen im Bereich der sozialen Sicherung und wettbewerbsfähige Energiekosten als drängende Handlungsfelder.
Trotz der Herausforderungen zeigt sich Schulz zuversichtlich und betont, dass die Industrie stark sei und die Voraussetzungen mitbringe, die aktuellen Schwierigkeiten zu bewältigen. Es sei nun an der Politik, die richtigen Prioritäten zu setzen und geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen.