Wer kommt auf so eine Idee? Einen Anhänger mit Zirkuszelt klauen und dann das Zelt zerstören. Die Zirkusfamilie Lamberti kann es immer noch nicht fassen. Mitte Januar hatten Unbekannte ihr Zelt von ihrem Winterstellplatz in Freiburg-Haid geklaut. Die Familie wandte sich sofort an die Öffentlichkeit. Drei Tage später fanden es Spaziergänger in der Nähe von Bad Säckingen (Landkreis Waldshut) komplett zerstochen und durchlöchert. Die Polizei wurde eingeschaltet.
Zerstörtes Zelt ist Existenz einer Zirkusfamilie
Zum Zirkus Lamberti gehören Johann Zinnecker, seine Frau und ihr Sohn Leandro. Sie sind wütend und traurig. Das Erlebte muss die Familie erst einmal verarbeiten. "Unser Zelt ist zerstört und die Reifen des Wagens zerstochen", sagt Johann Zinnecker. "Da versteht man die Welt nicht mehr und denkt, was sind das für Menschen?"
Wollte jemand der Familie schaden?
Die Frage, wer mit Absicht ihr Zirkuszelt kaputt macht, treibt die Familie spürbar um. Wollte ihnen jemand schaden? Leandro Zinnecker glaubt nicht, dass die Familie Feinde hat: "Hier in der Region hat man sich jetzt einen guten Freundeskreis aufgebaut. Deswegen kann ich mir auch gar nicht vorstellen, dass es hier irgendwo jemanden gibt, der uns was Böses will."
Zelt hat Wert von 3.000 bis 4.000 Euro
Während der Pandemie stand die Familie lange auf einem Platz bei Bad Krozingen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) und durfte nicht auftreten. In dieser Zeit bekamen sie immer wieder Unterstützung aus ihrem Umfeld. Deswegen fällt es den Zinneckers auch so schwer, die mutwillige Zerstörung des Zeltes zu verkraften. Sie vermuteten, der unbekannten Täterschaft ging es um Geld. Denn das Zelt hat einen Wert von 3.000 bis 4.000 Euro, so Johann Zinnecker.
Im März beginnt die bereits die Zirkussaison
Auf ihr Zirkuszelt haben die Zinneckers viele Jahre gespart. Zirkuszelte gehören zur Kategorie der sogenannten Fliegende Bauten. Um diese in Deutschland aufbauen zu dürfen, braucht man ein Baubuch. Also eine Genehmigung mit wichtigen Dokumenten in Buchform. Deswegen kann die Familie nicht einfach ein neues Zelt bauen lassen.
Auch war das Zelt nicht versichert. Denn die Versicherungssumme von fliegenden Bauten ist sehr hoch. Jetzt hofft die Familie, dass man das Zelt noch reparieren kann und sie im März wie gewohnt in die Saison starten können. Aber ob das klappt, ist noch nicht gewiss.