Hallo, ich bin Louise Schöneshöfer, Reporterin im SWR Studio Freiburg und blicke mit euch auf die Themen, die uns diese Woche in der Region Südbaden beschäftigt haben.
- Bands und Fans bringen den Münsterplatz zum Beben
- Anspruchsvolle Kommunalwahl: Die armen Erstwähler
- Nach Dauerregen: Wie geht es der Kirsche?
Konzerte am Münsterplatz läuten Festivalsommer ein
Endlich! Die Sonne hat sich pünktlich zum Start der Festivalsaison blicken lassen. Am Dienstagabend ist die Freiburg LIVE Konzertreihe am Münsterplatz losgegangen. Nach Peter Fox und Co. bei der Premiere letztes Jahr machte nun der irische Popsänger Ronan Keating den Anfang, rund 3.500 Menschen waren da. Am Mittwoch lieferten dann "Meute" - als Vorband - und Parov Stelar ordentlich ab. Die Techno-Blasmusik-Band aus Hamburg und der österreichische Pionier des Electro Swing haben den Münsterplatz zum Beben gebracht.
Mitten in der Menschenmenge hat meine Kollegin Nadine Zeller die beiden Auftritte abgefeiert. Sie hat mir erzählt, wie ausgelassen die Stimmung bereits bei "Meute" war und alle um sie herum fröhlich umhertanzten. Sie sagt, auch den Musikern war die gute Laune anzusehen. Und obwohl viele Menschen da waren - der Veranstalter spricht von rund 5.000 an dem Abend - sei es kein unangenehmes Gequetsche gewesen. Das lieben wir doch!
Und? Habt ihr jetzt Lust auf Konzerte direkt neben dem Münster? Am Wochenende kommen weitere große Acts nach Freiburg. Ob beim "Sea You On Tour" auf dem Münstermarkt oder dem Auftritt des Freiburger Barockorchesters. Karten für die beiden Konzerte gab es am Freitag noch. Wer aber kein Geld für Konzertkarten ausgeben möchte, naja, der kriegt in den kleinen Gässle rund um den Platz sicherlich auch ein bisschen Musik mit - und kann dabei seine Füße und Getränke im Bächle kühl halten. Mehr Freiburg geht ja kaum noch!
Das ist nur der Anfang eines (hoffentlich) sonnigen Festivalsommers. In Freiburg geht's am Wochenende drauf gleich weiter mit "Freiburg stimmt ein", einen Monat später beginnt das Zelt-Musik-Festival (ZMF), das in diesem Jahr sein 40. Jubiläum feiert. Und auch in vielen anderen Städten Südbadens sind musikalische Highlights geboten:
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Was muss ich bei der Kommunalwahl in Freiburg beachten?
Na, schon einen Blick in den Stimmzettel für den Freiburger Gemeinderat geworfen? Falls nicht, dann wird es aber mal höchste Zeit. Die Kommunalwahl hat es nämlich in sich, das bestätigt mir auch Michael Wehner, der Leiter der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) in Freiburg.
Wer sich wenige Tage vor der Wahl noch über die Kommunalwahl informieren möchte, der brauche nur ins Internet schauen, so Wehner. Um zu erfahren, was bei der Stimmabgabe im Wahllokal zu beachten ist, findet sich auf der Seite der Stadt Freiburg zum Beispiel ein 17-minütiges YouTube-Video. Es geht aber auch einfacher und deutlich kürzer: Die LpB-Freiburg hat auf ihrem Instagram-Kanal ein "How to: Wählen gehen!"-Reel gepostet. Und: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Auf dem Merkblatt zu den Stimmzetteln steht ziemlich genau, was alle zu beachten ist.
Abzugeben sind 48 Stimmen für die 48 Sitze im Gemeinderat. Auch zwei- oder dreifache Stimmen für eine Kandidatin oder einen Kandidaten sind möglich. Mehr aber nicht. Sonst ist die Wahl ungültig. Bei der Vergabe von mehr als 48 Stimmen auch. Da hilft es sicher, einmal mehr nachzuzählen - auch, wenn einem bei dem langen Stimmzettel-Heft mit 20 Listen und 854 Kandidierenden etwas schwindelig werden kann. Freiburg stellt in Baden-Württemberg den Rekord der meisten Parteilisten auf.
Die armen Erstwählerinnnen und Wähler, sag ich da nur. Die jüngsten unter ihnen sind gerade mal 16. Michael Wehner findet aber: Junge Leute haben oft in der Schule noch die Möglichkeit, sich mit der Wahl auseinander zu setzen. Das sei der ideale Ort. Wenn ich auf meine Schulzeit zurückblicke, kann ich mich nicht daran erinnern, mich im Unterricht mit Wahlen befasst zu haben. Aber das war in Bayern und ich glaube, zu der Zeit stand keine Wahl an.
Und welche Partei oder Liste soll ich wählen? Das lässt sich ganz gut mit dem Kommunal-O-Mat für Freiburg herausfinden.
Die Stadt Freiburg empfiehlt für die Wahl am Sonntag, den Stimmzettel ausgefüllt mitzubringen. Sich die riesigen Stimmzettel erst im Wahllokal durchzulesen und auszufüllen, würde zu langen Warteschlangen führen, sagen auch viele andere Gemeinden, etwa die Stadt Waldkirch (Kreis Emmendingen). Auch sie rät dringend, den Stimmzettel bereits zuhause zu beschriften. LpB-Leiter Wehner sieht darin auch Vorteile: "Das Schöne ist ja, Sie können sich in aller Ruhe die Stimmzettel auf dem Sofa angucken."
Die Abstimmung ist bereits beendet.
Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.
Sind nach dem Regen die Kirschen im Eimer?
Der viele Regen der letzten Tage in Südbaden macht den Landwirten zu schaffen und hat bereits für Ernteausfälle gesorgt. Nachdem Ende Mai die Erdbeerbauern wegen überschwemmter Felder in Sorge waren, trifft es nun auch die Kirsche. Die Frucht sei an vielen Orten weich geworden und aufgeplatzt, sagt ein Sprecher des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV). So auch auf dem Hof von Obstbauer Michael Schmidt in Königschaffhausen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Er habe diese Woche die Ernte einer Kirschsorte eingestellt, teilt er mir mit. Die Arbeit auf dem Feld und die Bezahlung seiner Arbeitskräfte lohne sich nicht, wenn die aufgeplatzten Kirschen am Ende nicht vermarktbar seien. Für ihn ist es einfacher, wenn die kaputten Kirschen von alleine von den Bäumen fallen.
Als die Kirschbäume Anfang April noch in ihrer vollen Pracht geblüht hatten, war ich für einen Fernsehbeitrag für SWR Aktuell auf dem Hof von Michael Schmidt und seinem Sohn, Stefan Schmidt, der nun den Betrieb am Kaiserstuhl leitet. Die Blüte fing deutlich früher als üblich, die beiden Schmidts fürchteten Frost oder Pilzbefall, zeigten sich aber dennoch zuversichtlich: Man müsse als Landwirt schließlich "Berufsoptimist" sein.
Der Fernsehbeitrag in SWR Aktuell Baden-Württemberg am 04.05.2024:
Vom Frost sind die Früchte verschont geblieben. Nach dem Dauerregen ist Michael Schmidt aber skeptisch: Pilze oder die Fruchtfliegen könnten seine Kirschen befallen. Etwas helfen könnten da Fungizide, doch der Boden vieler Felder ist noch zu weich, um dort zu arbeiten, heißt es vom BLHV am Dienstag. Um das Risiko für Pilzbefall zu reduzieren, bräuchte es trockene und heiße Temperaturen.
Obstbauer rechnet nicht mit höheren Preisen für Kirschen
Dass Kirschen aufplatzten, sei nichts außergewöhnliches, versichert mir Michael Schmidt. Letztes Jahr sei er verwöhnt gewesen, weil es um die Zeit trocken war. Rund zwei Drittel seiner Kirschen müssen nun in den nächsten Wochen geerntet werden. Falls es zu großen Ernteausfällen kommt, würde es sich aber nicht im Verbraucherpreis widerspigeln, sagt Schmidt: "Das nicht Vermarktbare geht zu Lasten des Erzeugers", da sie diejenigen sind, die etwa die dadurch höheren Transportkosten tragen müssten. "Abgerechnet wird am Schluss."
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