Drei Kängurus tot, eines vermisst und eines bleibt alleine zurück. Eine traurige Bilanz für den Schwarzwaldzoo in Waldkirch (Kreis Emmendingen). Für den Betriebsleiter, Ralf Volk, ist der jüngste Verlust ein großes Rätsel. Obwohl Känguru Chippy durch einen ein Meter hohen Elektrozaun geschützt war, wurde das Tier am vergangenen Freitag mit Bisswunden tot in seinem Gehege aufgefunden. Ein Fuchs kann als Verursacher ausgeschlossen werden. Die Betreiber und Tierpfleger tippen auf andere Räuber: Wolf, Schakal, Luchs oder Hund. Eine Obduktion von Chippy sowie eine DNA-Analyse sollen bei der Lösung des Rätsels helfen. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg (CVUA) geht auf Spurensuche. Ein Ergebnis soll in mehreren Wochen vorliegen.
Kängurus nachts nicht eingesperrt
Im Schwarzwaldzoo in Waldkirch werden eigentlich alle Tiere in der Nacht in ihren Stallungen eingesperrt - bis auf die Kängurus. Aufgrund ihres Bewegungsverhaltens ist es nicht möglich, dafür zu sorgen, dass sie nachts drinnen sind. Das wurde jetzt offenbar Känguru Chippy zum Verhängnis. Es muss sich um einen größeren Räuber gehandelt haben, der Chippy wohl totgebissen hat. Denn normalerweise sind Kängurus sehr wehrhaft, gehen bei Gefahr sogar zum Angriff über und schlagen wild um sich.
Nur noch ein Känguru übrig
Von ehemals fünf Kängurus ist jetzt nur noch Boxer übrig, der nun alleine im Gehege in Waldkirch untergebracht ist. Damit nicht noch mehr Tiere zu Bissopfern werden, hat der Schwarzwaldzoo Wildtierkameras installiert. Im Zweifel dürften die allerdings erst im Nachhinein Aufschluss darüber geben, wer da ins Gehege eingestiegen ist.
Känguru Chippy ist nach Jackson schon das zweite Känguru, das mit Bisswunden aufgefunden wurde und gestorben ist. Kängurudamen Roxy verendete an einem Virus. Von Jack, der im Frühsommer 2023 abgehauen ist, fehlt bislang jede Spur. Er wurde vergangenes Jahr zuletzt im Hochschwarzwald bei Furtwangen gesehen.