Das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald in Freiburg

Wer folgt auf Landrätin Störr-Ritter?

Kreistag Breisgau-Hochschwarzwald wählt neuen Landrat

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Marion Eiche
Marion Eiche

Heute wird entschieden, wer neuer Landrat im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald wird. Zur Wahl stehen der Kreis-Sozialdezernent und der Bürgermeister der Gemeinde Merzhausen.

Die 65 Kreisräte haben am heutigen Montag die Wahl: Heißt der neue Landrat im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald Christian Ante oder heißt er Thorsten Culmsee? Nur diese zwei wollen die Nachfolge von Dorothea Störr-Ritter antreten, deren zweite und letzte Amtszeit am 29. Februar 2024 ausläuft.

Wer sind die Kandidaten?

Christian Ante (45) ist Diplom-Verwaltungswirt und promovierter Sozialwissenschaftler und seit 2009 Bürgermeister der Gemeinde Merzhausen bei Freiburg. Er ist Kreisverbandsvorsitzender und sitzt in der CDU-Kreistagsfraktion. Bei der Landratswahl darf er aus Gründen der Befangenheit nicht selbst mit abstimmen. "Die Herausforderungen der Politik des Landkreises, die anstehen, machen den Reiz dieses Amtes aus", sagte Christian Ante dem SWR zu den Gründen für seine Bewerbung.

Christian Ante, Bewerber Landrat Breisgau-Hochschwarzwald, Bürgermeister von Merzhausen
Christian Ante, Bewerber Landrat Breisgau-Hochschwarzwald, Bürgermeister von Merzhausen

Zweiter Bewerber ist der vier Jahre ältere Jurist Thorsten Culmsee. Der ehemalige Rechtsanwalt wohnt im Landkreis Emmendingen. Er leitet seit 2018 das Dezernat für Jugend und Soziales im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald. In seiner Bewerbung heißt es, er sei parteiunabhängig und werde ein Landrat für alle sein.

Thorsten Culmsee, Bewerber Landrat Breisgau-Hochschwarzwald, Sozialdezernent
Thorsten Culmsee, Bewerber Landrat Breisgau-Hochschwarzwald, Sozialdezernent

Am 2. Oktober 2023 hat Silas Schwab in SWR 4 Baden-Württemberg aus dem Studio Freiburg über die Landratswahl im Vorfeld berichtet:

Dorothea Störr-Ritter war erste Landrätin in Baden-Württemberg

Die Amtsinhaberin Dorothea Störr-Ritter (CDU) ist im August 68 Jahre alt geworden und kann deshalb für eine dritte Amtszeit nicht mehr kandidieren. Sie war im März 2008 die erste Landrätin in Baden-Württemberg. In seiner letzten offiziellen Sitzung unter ihrer Führung am 11. Dezember 2023 hat sich der Kreistag von ihr verabschiedet. CDU-Fraktionsvorsitzender Oliver Rein bedankte sich für ein "immer respektvolles und angenehmes Miteinander".

Landrätin Dorothea Störr-Ritter wird von ihrem Stellvertreter im Kreistag, Oliver Rein, verabschiedet
Landrätin Dorothea Störr-Ritter wird von ihrem Stellvertreter im Kreistag, Oliver Rein, verabschiedet

Besondere Herausforderungen in der Amtszeit von Dorothea Störr-Ritter waren unter anderem zwei Fälle, in denen es um die Rolle des Jugendamts im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald ging. Im Fall eines über mehrere Jahre sexuell schwer missbrauchten Kindes aus Staufen wurden dem Kreisjugendamt Fehler vorgeworfen. Auch im Fall eines in Lenzkirch getöteten Jungen hat es einer ausführlichen Aufarbeitung im Kreistag bedurft. Ein Begleitausschuss hatte sogar einen externen Gutachter hinzugezogen.

Schlagzeilen machte der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald außerdem in Sachen Flüchtlingspolitik, als aufgrund von rasant steigenden Flüchtlingszuweisungen durch das Land die Unterbringung immer schwieriger wurde. So hatte das Landratsamt zu Beginn des neuen Schuljahres im September 2022 die Sporthalle eines Schulzentrums in Kirchzarten zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert.

Gute Kontakte pflegte Landrätin Störr-Ritter zu ihren Kolleginnen und Kollegen auf der anderen Seite des Rheins. Ein besonders großer Meilenstein in der deutsch-französischen Zusammenarbeit am Oberrhein wurde im vergangenen Sommer gesetzt. Am 9. Juli 2023 haben Deutsche und Franzosen mit einem großen grenzüberschreitenden Fahrradtag die Öffnung des Stauwehrs bei Vogtsburg-Burkheim über den Rhein gefeiert.

Wie läuft die Wahl des neuen Landrats ab?

Heute wird sich nun herausstellen, wer in die Fußstapfen von Dorothea Störr-Ritter tritt und eine Behörde mit 1.800 Beschäftigten in die Zukunft führen wird. Bevor es zur Wahlurne geht, werden sich beide Kandidaten in der öffentlichen Sitzung im Landratsamt in Freiburg den 65 Kreisräten und -rätinnen noch einmal persönlich vorstellen. 15 Minuten haben sie dafür Zeit. Dann können sie mögliche Fragen beantworten. Bei der geheimen Wahl muss einer der beiden Bewerber mehr als die Hälfte der Stimmen erhalten, im ersten Wahlgang mindestens 34. Die Amtsübergabe erfolgt dann zum 1. März kommenden Jahres.

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