Der Japankäfer sieht fast aus wie ein Junikäfer, ist jedoch viel kleiner - hier ein Bild eines Käfers auf einem Finger

Gefürchteter Plagegeist

Kampf gegen Japankäfer: Kreis Lörrach lockert Regeln - aber nur vorübergehend

Stand
Autor/in
Dinah Steinbrink
Wera Engelhardt
Wera Engelhardt

Der Japankäfer kann in der Landwirtschaft große Schäden anrichten. In Raum Lörrach haben die Behörden ein Auge auf den Schädling. Jetzt gibt es teilweise Entwarnung - aber nur bis Mai.

Bei der Bekämpfung des Japankäfers gibt es im Landkreis Lörrach vorübergehend Lockerungen. Denn: Ab Anfang Oktober fliegt der invasive Schädling bis etwa Mai nicht mehr. Gelockert werden Maßnahmen konkret beim Grünabfall, wie das Landratsamt mitteilte: Grünschnitt darf aus den sogenannten Pufferzonen ab Oktober wieder herausgebracht werden. Und: Mehrere Annahmestellen für Grünschnitt haben auch wieder ihre normalen Öffnungszeiten.

Zuvor durfte Grünschnitt aus diesen Pufferzonen, die zum Beispiel Weil am Rhein, einige Stadtteile von Lörrach und Grenzach-Wyhlen einschließen, nicht normal entsorgt und herausgebracht werden, weil der Japankäfer sich damit weiter ausbreiten könnte. Wenn der Japankäfer ab Mai wieder fliegt, werden die Maßnahmen wieder verschärft. Erde dürfen die Menschen weiterhin nicht aus den festgelegten Zonen transportieren.

Japankäfer in Basel alarmierten hiesige Behörden

Die Zonen waren eingerichtet worden, weil in der Schweiz immer wieder Japankäfer entdeckt worden waren. Ende Juli hatten die Schweizer Behörden eine Kolonie im Kanton Basel-Land mit 38 Exemplaren gefunden. Diese Zahl stieg dann auf 67 Schädlinge an. Weitere Exemplare tauchten kurz darauf in verschiedenen, extra aufgestellten Fallen im Stadtgebiet von Basel auf. Eine der Fundstellen lag nur noch rund einen Kilometer von Grenzach-Wyhlen entfernt - das versetzte auch die deutschen Behörden in Alarmbereitschaft. Im Kreis Lörrach wurden zuletzt keine Exemplare gefunden.

Einzelne Käfer in Freiburg und Weil am Rhein

Japankäfer sind eine invasive Art, die große Schäden in der Landwirtschaft, dem Forst und in Hausgärten anrichten kann. Über 300 Pflanzenarten stehen auf dem Speiseplan des Käfers, darunter Obstbäume, Weinreben, Rosen oder heimische Bäume. Die Larven können außerdem große Schäden an Wiesen und Rasenflächen anrichten.

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In Weil am Rhein und in Freiburg wurden seit 2021 immer wieder einzelne Käfer gefunden. Allerdings vermuteten die Experten, dass diese als blinde Passagiere in die Region gekommen waren. Erst ab einer Population von 30 Käfern sprechen Experten vom LTZ von einer Kolonie. Eine weitere Ausbreitung soll durch regelmäßige Kontrollen verhindert werden.

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Der Japankäfer darf sich nicht weiter ausbreiten, sonst drohen massive Schäden. Betroffene in "Pufferzonen" im Landkreis Lörrach müssen sich an bestimmte Regeln halten.

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