Bei der Bekämpfung des Japankäfers gibt es im Landkreis Lörrach vorübergehend Lockerungen. Denn: Ab Anfang Oktober fliegt der invasive Schädling bis etwa Mai nicht mehr. Gelockert werden Maßnahmen konkret beim Grünabfall, wie das Landratsamt mitteilte: Grünschnitt darf aus den sogenannten Pufferzonen ab Oktober wieder herausgebracht werden. Und: Mehrere Annahmestellen für Grünschnitt haben auch wieder ihre normalen Öffnungszeiten.
Zuvor durfte Grünschnitt aus diesen Pufferzonen, die zum Beispiel Weil am Rhein, einige Stadtteile von Lörrach und Grenzach-Wyhlen einschließen, nicht normal entsorgt und herausgebracht werden, weil der Japankäfer sich damit weiter ausbreiten könnte. Wenn der Japankäfer ab Mai wieder fliegt, werden die Maßnahmen wieder verschärft. Erde dürfen die Menschen weiterhin nicht aus den festgelegten Zonen transportieren.
Japankäfer in Basel alarmierten hiesige Behörden
Die Zonen waren eingerichtet worden, weil in der Schweiz immer wieder Japankäfer entdeckt worden waren. Ende Juli hatten die Schweizer Behörden eine Kolonie im Kanton Basel-Land mit 38 Exemplaren gefunden. Diese Zahl stieg dann auf 67 Schädlinge an. Weitere Exemplare tauchten kurz darauf in verschiedenen, extra aufgestellten Fallen im Stadtgebiet von Basel auf. Eine der Fundstellen lag nur noch rund einen Kilometer von Grenzach-Wyhlen entfernt - das versetzte auch die deutschen Behörden in Alarmbereitschaft. Im Kreis Lörrach wurden zuletzt keine Exemplare gefunden.
Einzelne Käfer in Freiburg und Weil am Rhein
Japankäfer sind eine invasive Art, die große Schäden in der Landwirtschaft, dem Forst und in Hausgärten anrichten kann. Über 300 Pflanzenarten stehen auf dem Speiseplan des Käfers, darunter Obstbäume, Weinreben, Rosen oder heimische Bäume. Die Larven können außerdem große Schäden an Wiesen und Rasenflächen anrichten.
Folgen für Natur und Mensch Diese invasiven Arten breiten sich derzeit in BW aus
Von Mücke über Käfer bis zu Ameisen: In BW häufen sich Meldungen von Insekten, aber auch Pflanzen, die sich schnell verbreiten und starke Auswirkungen haben. Eine Übersicht.
In Weil am Rhein und in Freiburg wurden seit 2021 immer wieder einzelne Käfer gefunden. Allerdings vermuteten die Experten, dass diese als blinde Passagiere in die Region gekommen waren. Erst ab einer Population von 30 Käfern sprechen Experten vom LTZ von einer Kolonie. Eine weitere Ausbreitung soll durch regelmäßige Kontrollen verhindert werden.