Maßnahmen sofort umgesetzt

Japankäfer bei Basel entdeckt: Behörden sind besorgt

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Autor/in
Vanessa Amann
Vanessa Amann, Reporterin Studio Freiburg

Im Kanton Basel-Land sind 38 Japankäfer in aufgestellten Lockfallen gefunden worden. Der invasive Käfer ist in der Landwirtschaft gefürchtet, weil er große Schäden anrichten kann.

"Oberstes Ziel ist es, die Verbreitung des Schädlings zu stoppen", betonen die Vertreter des kantonalen Pflanzenschutzdienstes und der Stadtgärtnerei Basel-Stadt. Bislang waren im Dreiländereck lediglich einzelne Käfer aufgetaucht. Nun sind es 38 Käfer auf einen Schlag - eine kleine und noch immer isolierte Population, so die Experten.

Der invasive Käfer wurde auf dem Gelände der Stadtgärtnerei in der Gemeinde Münchenstein gefunden. Auf diesem Gelände wird auch Rollrasen angebaut, der im gesamten Stadtgebiet genutzt wird. Deshalb besteht die Sorge, dass der Japankäfer sich dadurch ins gesamte Stadtgebiet verbreiten könnte. Ob sich diese Befürchtung bewahrheitet, wird nun durch eine verstärkte Kontrolle untersucht.

Welche Maßnahmen werden nun getroffen?

Rund einen Kilometer um den Fundort wurde jetzt eine sogenannte Befallszone gekennzeichnet. Im Umkreis von weiteren fünf Kilometern gibt es eine Pufferzone. Damit fallen auch Teile der Gemeinden Grenzach-Wyhlen und Weil am Rhein im Landkreis Lörrach in das Beobachtungsgebiet.

In diesen Zonen werden nun zusätzliche Fallen aufgestellt, um die ausgewachsenen Käfer einzufangen und eine mögliche Ausbreitung zu überwachen. Außerdem werden große Rasenflächen in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Land beobachtet.

Um die Verbreitung der Eier oder Larven zu verhindern, darf kein Grünmaterial, Kompost oder Erde aus der Pufferzone in andere Gebiete gebracht werden. Das sieht eine Allgemeinverfügung des Schweizerischen Pflanzenschutzdienstes vor. Der kantonale Pflanzenschutzdienst arbeitet nun eng mit dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe zusammen. Laut LTZ hat sich die Bedrohungslage für Baden-Württemberg durch den Fund in der Grenzstadt Basel deutlich verschärft. "Das oberste Ziel des amtlichen Pflanzenschutzdienstes in Baden-Württemberg ist, eine Ansiedlung des Japankäfers unbedingt zu verhindern", hieß es.

Japankäfer sitzt auf einem Ein-Euro-Stück zum Größenvergleich
Der Japankäfer ist kleiner als eine Ein-Euro-Münze. Gelingt es ihm sich auszubreiten, sind die Schäden wesentlich höher.

Wieso ist der Käfer so gefährlich?

Bei den Käfern handelt es sich um eine invasive Art, die große Schäden in der Landwirtschaft, dem Forst und in Hausgärten anrichten kann. Über 300 Pflanzenarten stehen auf dem Speiseplan des Käfers, darunter Obstbäume, Weinreben, Rosen oder heimische Bäume. Die Larven können außerdem große Schäden an Wiesen und Rasenflächen anrichten.

Die Bedrohungslage hat sich für den Südwesten deutlich verschärft.

Was macht die Bekämpfung des Schädlings schwierig?

Ein weiblicher Japankäfer legt bis zu 300 Eier im Jahr, erklärt Frauke Rinke vom baden-württembergischen Pflanzenschutzdienst. Diese wachsen als Engerlinge, also Larven, im Boden heran, ähnlich wie die Maikäfer. Das mache die Bekämpfung schwierig. Daher sei es wichtig, einen Befall so früh wie möglich zu erkennen.

Der Japankäfer sieht fast aus wie ein Junikäfer, ist jedoch viel kleiner - hier ein Bild eines Käfers auf einem Finger
Der Schädling ist klein und unauffällig, er kann aber große Schäden anrichten. Denn als Engerling zerstört er unterirdisch Pflanzenwurzeln und als ausgewachsener Käfer frisst er überirdische Pflanzenteile ab.

Wie viele Käfer wurden in der Vergangenheit gefunden?

In Weil am Rhein und in Freiburg wurden seit 2021 immer wieder einzelne Käfer gefunden. Allerdings vermuteten die Experten, dass diese als blinde Passagiere in die Region gekommen waren. Erst ab einer Population von 30 Käfern sprechen Experten vom LTZ von einer Kolonie. Eine weitere Ausbreitung soll durch regelmäßige Kontrollen verhindert werden.

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