Auf einer Fläche in der Größe von etwa eineinhalb Fußballfeldern im Industriegebiet Salzgrube soll die neue Anlage gebaut werden. Villingen-Schwenningens Oberbürgermeister Jürgen Roth (CDU) ist überzeugt: "Wasserstoff ist ein zentraler Baustein in der Energieversorgung der Zukunft."
Mit der Millioneninvestition hat Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) dann einen eigenen Platz auf der bundesweiten Wasserstoff-Landkarte. Der Hub, wie die Anlage im Fachjargon heißt, soll jährlich etwa 2.000 Tonnen "grünen" Wasserstoff produzieren. Das bedeutet, dass die Schweizer Betreiberfirma den Wasserstoff mit überschüssiger erneuerbarer Energie aus der Region erzeugen wird.
Mögliche Abnehmer des Wasserstoffes werden neben Verkehrsbetrieben wie Speditionen und Busunternehmen auch Industriebetriebe sein, die Wasserstoff für unterschiedliche Bearbeitungs- oder Fertigungsprozesse, wie etwa in der Elektrochemie, benötigen.
Bedarf an Wasserstoff wird größer als erwartet
Vor dem Hintergrund, dass die Industrieregion Schwarzwald-Baar-Heuberg vor dem Jahr 2040 voraussichtlich nicht an eine überregionale Wasserstoffpipeline angebunden werde und aktuelle Studien den Wasserstoffbedarf bis zum Jahr 2030 um 68 Prozent höher einschätzten als noch vor einem Jahr erwartet, seien Dezentralität und regionale Unabhängigkeit wesentliche Bestandteile der regionalen Wasserstoffstrategie, heißt es.
Auch der Verein "H2-Regio Schwarzwald-Baar-Heuberg" mit Sitz in Tuttlingen begrüßt die Investition der Schweizer in Villingen-Schwenningen: "Das ist ein wichtiger Schritt, um die dezentrale Versorgung der Region mit Wasserstoff in Zukunft zu gewährleisten", so Geschäftsstellenleiter Christian Klaiber.
H2-Regio SBH ist ein Kompetenznetzwerk, dem neben den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Tuttlingen und Rottweil auch verschiedene Kommunen, Dienstleister wie Stadtwerke und Industriebetriebe angehören. Das Cluster wurde im Jahre 2020 gegründet und engagiert sich seither für die Förderung der Wasserstofftechnologie in der Region.
Start im Jahr 2026
Die neue Anlage in Villingen-Schwenningen soll im Jahr 2026 in Betrieb gehen und schrittweise Wasserstoff mit einer Elektrolysekapazität von bis zu 20 Megawatt jährlich erreichen.