Im vergangenen Jahr mussten auch die Freiburger Bäder wegen Personalmangels ihre Öffnungszeiten reduzieren. In diesem Jahr ist das kein Thema mehr. Sie haben erfolgreich junge Leute als Bademeister angeworben - Studierende aus Freiburg, aber auch Rettungsschwimmer aus dem spanischsprachigen Raum, wie Nicolás Bacco, der schon in seiner Heimat Argentinien, in Brasilien oder auch an der Spanischen Costa Daurada als Bademeister gearbeitet hat.
Von Buenos Aires über die Costa Brava ins Freiburger Lorettobad
Jetzt steht Nicolás Bacco seit zwei Wochen im Freiburger Lorettobad am Beckenrand - viele Schwimmer und Schwimmerinnen hat er da noch nicht zu beaufsichtigen. Aber bald wird es sicher voller, wenn das Wetter jetzt besser wird und die Sonne endlich mehr scheint, hofft der Spanier mit argentinischen Wurzeln.
In Spanien ist er auf Facebook auf eine Annonce der Regio Bäder GmbH Freiburg gestoßen: "Saisonarbeitskräfte gesucht - Badeaufsicht." Das hat ihn angesprochen, zumal die Regio Bäder ihm in Freiburg auch ein Zimmer vermittelt haben.
Regio Bäder Freiburg suchen kreativ und offensiv nach Bademeistern
Denn der Regio Bäder GmbH war klar: Allein mit den Stammkräften lässt sich das Sommergeschäft nicht bewältigen. Mit Plakaten, Anzeigen und einer neuen Werbestrategie wurden gezielt junge Menschen angesprochen, in Freiburg etwa über das Studierendenwerk. Aber darüberhinaus hat die Regio Bäder Gesellschaft über Social Media auch im europäischen Ausland um Saisonkräfte geworben, etwa in Spanien, wo die Arbeitslosenquote hoch ist. Sonderzahlungen gibt es in Freiburg nicht, aber eine gute Betreuung.
Freiburg trotzt dem Bademeistermangel mit jungen Rettungsschwimmern
Überall kämpfen die Bäder mit Personalengpässen. Bundesweit fehlen rund 3.000 Bademeister, schätzt der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister. Die Regio Bäder Freiburg haben es geschafft, mehr als 40 Saisonkräfte zu werben. Über die Hälfte ist nun in Teilzeit angestellt. Die meisten wurden an Schulen und der Universität rekrutiert: Junge, oft sportaffine Menschen, die sich in den Semester- oder Schulferien etwas dazuverdienen wollen. Die Bademeister, die für den Sommer aus Spanien kommen wie Nicolás Bacco, arbeiten in Vollzeit. Sie müssen Deutsch oder Englisch sprechen und natürlich Menschen aus dem Wasser retten können.
Gutes Personal wird auch weiterhin gesucht
Die meisten Saison-Bademeister sind nun schon im Einsatz. Und so können die Freiburger Freibäder ab Samstag auch wieder vormittags öffnen ab 10 Uhr - und das Strandbad werktags sogar schon ab 7 Uhr. Die Freibadsaison in Freiburg ist gerettet, könnte man meinen. Doch die Personalsuche geht weiter.
Nicolás Bacco hat seinen Saison-Arbeitsplatz in Freiburg gefunden. Wenn es ihm weiter gefällt, kommt er vielleicht auch im nächsten Sommer wieder. Aber erstmal muss es hier überhaupt einen Sommer geben.