SABA – das war einst eine der Spitzenmarken der Unterhaltungsgeräte-Industrie. Die Fernsehgeräte, Radios und Stereoanlagen aus Villingen im Schwarzwald waren äußerst beliebt. In der Sonderausstellung "Mythos SABA – Erinnerungen an ein Weltunternehmen" befasst sich das Franziskanermuseum in Villingen-Schwenningen mit der bewegten Geschichte der Traditionsfirma aus dem Schwarzwald.
Es ist ein Eintauchen in eine längst vergangene Zeit. Radioempfänger, in der Größe vergleichbar mit einer heutigen Mikrowelle, oder Stereoanlagen kombiniert mit Fernseher, die gleich als ganzes Wohnmöbel Wohnzimmer nicht nur im Schwarzwald geziert haben – das war die Produktwelt von SABA. Die Ausstellungen mit Geräten aus verschiedenen Epochen weckt beim Publikum schnell Erinnerungen: "1959 haben wir ein Reihenhaus bezogen. Und da stand auf der Vitrine ein SABA-Gerät", denkt Museumsbesucher Wolfram Seile aus Tuttlingen zurück. SABA habe die Träume seiner Jugend erfüllt, lacht er, und erzählt von einem Radiogerät, das für die damalige Zeit "unfassbar gut war" und so das Herz des HiFi-Liebhabers hat höherschlagen lassen.
Eigene Geräte für den Export
Kassettenrekorder, Fernseher und Co. von SABA unterhielten die Menschen nicht nur hierzulande. Die Geräte wurden in über 70 Länder der Welt exportiert. Manche sogar speziell auf die Bedürfnisse ferner Länder angepasst. Da gab es das Radio mit extra Frequenzbändern für den asiatischen Markt. Sogar "klimatisch angepasst und tropenfest". Trotzdem lag das Hauptaugenmerk auf dem deutschen Markt, weiß SABA-Experte Harald Greilich. Und natürlich auch auf der Region. Ziemlich deutlich werde das durch die Bezeichnungen der Geräte, der so genannten Heimatserie. Die Modelle nannten sich Freiburg, Meersburg, Freudenstadt, Triberg oder Villingen.
Export von SABA-Geräten in 76 Länder
Die Ausstellung beschäftigt sich auch mit der Frage, ob SABA tatsächlich auch die Weltfirma war, als die sich das Unternehmen selbst gerne gesehen hat. "Wir haben verschiedene Elemente des Mythos SABA identifiziert, sagt Museumsleiterin Anita Auer. Und auch mit dem Niedergang - das endgültige Aus kam im Jahre 2008 - setzt sich die Ausstellung auseinander. "Wir haben jeweils gesucht, was an Erzählungen kann stimmen und was eben nicht stimmt", berichtet Anita Auer.
Die Familie der „Sabanesen“
Geschichten gibt es zu SABA viele. Unter anderem darüber, wie eng die Menschen in und um Villingen mit "ihrer" SABA verbunden waren. Die "Sabanesen" wurde die Belegschaft früher genannt. Bis zu 4.500 Frauen und Männer arbeiteten in den Blütezeiten für das Traditionsunternehmen. Man sei eine große Familie gewesen und ging gerne zur Arbeit bei der SABA. Das jedenfalls sei kein Mythos, erinnert sich eine Besucherin.